DoctorBox Logo New

Depressive Episoden

von DoctorBox |
begutachtet von PhDr. Ewa Katarzyna Budna |
ICD-Code: F32.-

Bei einer depressiven Episode leiden die betroffenen Personen unter einem ausgeprägten Stimmungstief. Der eigene Antrieb und die Aktivität sind vermindert, ebenso fehlt die Fähigkeit zur Freude. Erfahren Sie hier mehr über die klassischen Symptome dieser depressiven Verstimmung, welche Ursachen dahinterstecken und was konkret dagegen unternommen werden kann. 

Depressive Episode 

Depression bedeutet übersetzt „herabdrücken“, aus dem Lateinischen „Deprimere“. In der Medizin ist die Depression eine Erkrankung, die zu den affektiven Störungen gezählt wird. Das sind Erkrankungen die mit einer Störung der Stimmungslage, also der Gemütsverfassung (Affekt) einhergehen. Sie können sich in zwei entgegengesetzten Richtungen manifestieren, nämlich entweder als Manie (Größenwahn, Sucht) oder als Depression. 

Die Depression betrifft nicht nur einzelne Personen, im Gegenteil: Inzwischen sind in Deutschland Millionen Menschen von dieser Krankheit betroffen, in Rahmen derer sie einmal depressive Phasen erlebt haben oder sogar regelmäßig erleben müssen. 
Bei der Entstehung bzw. beim Ausbruch der Erkrankung spielen Faktoren wie Lebensalter, Geschlecht, oder sozialer Status keine entscheidende Rolle. Es gibt keine Population, die von der Erkrankung „geschützt“ ist. Sowohl Frauen als auch Männer, Studentinnen und Studenten, Schülerinnen und Schüler, Selbständige, Arbeitslose, ältere sowie junge Menschen können darunter leiden.  
Die wissenschaftlichen Forschungsstudien zeigen, dass inzwischen 50% der deutschen Bevölkerung mit der Depressionserkrankung in Berührung gekommen sind, entweder als Angehörige oder Freunde. 20% der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sind von der Erkrankung selbst betroffen. 

Die heutige Zeit ist oft von sehr vielen Herausforderungen, Stressbelastungen und Unsicherheiten geprägt. So gibt es viele verschiedene Gründe, warum wir Menschen uns mal niedergeschlagen, energielos, erschöpft und einfach antriebslos fühlen. Das ist nicht ungewöhnlich und vergeht in den meisten Fällen wieder von allein. 
Ungefähr jede vierte Frau und jeder achte Mann durchlebt mindestens einmal im Leben eine solche Phase. In einer solchen Zeit dominiert eine deprimierte, niedergeschlagene Stimmung den Lebensalltag, die zum Teil auch lang anhaltend sein kann. Auch das fehlende Tageslicht in den nasskalten Herbst- und Wintermonaten kann zu einem Vitamin-D-Mangel führen, der wiederum einen Serotonin-Mangel (Glückshormon) zur Folge haben kann. Kommt es zu einem deutlichen Serotonin-Mangel, so steigt die Gefahr für eine Depression. Eine Winterdepression ist somit auch eine Form der depressiven Episode. 

Mit einer adäquaten Behandlung geht eine solche Phase der Depression jedoch wieder vorbei. Auch wenn es zunächst ausweglos erscheinen mag und sich die Betroffenen richtig tief in der Negativspirale befinden, so kommen sie in den meisten Fällen doch wieder zu normalen und schönen Zeiten zurück. Ohne eine richtige Therapie kann sich die depressive Episode hingegen über mehrere Monate, im schlimmsten Fall sogar über Jahre erstrecken. 
Bleiben die deprimierte Stimmung sowie die negativen Gedanken zwei Jahre oder gar länger bestehen, ist aus einer depressiven Episode eine rezidivierende depressive Störung geworden. 

Das passiert bei der depressiven Episode 

Bei einer depressiven Episode halten die Symptome und Beschwerden der Betroffenen über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen an. Eine solche depressive Phase kann aber auch Jahre andauern oder – ähnlich wie bei einer saisonal bedingten Winterdepression – immer wiederkehren.  

Eine depressive Episode zeichnet sich aus durch eine sehr niedergedrückte Stimmungslage, eine große innere Leere, ein starkes Gefühl der Hoffnungslosigkeit sowie negativen Emotionen. Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und Energielosigkeit allein bedeuten aber nicht automatisch, dass eine depressive Episode vorliegt. Für eine solche Diagnose müssen noch weitere Zusatzsymptome über eine vorliegen. 

Die Diagnosestellung einer depressiven Episode wird nach dem ICD-10 der internationalen Klassifikation psychischer Störungen vorgenommen. Differenziert wird dabei nach Hauptsymptomen und Zusatzsymptomen. Anhand der Anzahl der vorhandenen Symptome kann dann der Schweregrad der depressiven Phase ermittelt werden. 

Leidet eine Person etwa unter einer leichten depressiven Episode, so kann das psychische Leiden beruflich und sozial noch etwas kompensiert werden: Die betroffene Person kann seinen alltäglichen Verpflichtungen unter großen Anstrengungen noch nachkommen. 
Bei einer mittelschweren depressiven Episode ist die Funktionsfähigkeit, beispielsweise im Berufsalltag, zumindest teilweise sehr stark beeinträchtigt.  
Bei einer schweren depressiven Episode ist das Ausmaß der Beeinträchtigung so hoch, dass die betroffene Person seinen beruflichen und sozialen Verpflichtungen in der Regel nicht mehr nachkommen kann. 

In ca. 80 % der Fälle kehrt eine depressive Episode zumindest phasenweise zurück. Solche wiederkehrenden depressiven Phasen werden als „rezidivierende Depression“ bezeichnet. Auch wenn die Rückfallgefahr recht hoch ist, so ist die depressive Episode doch eine Erkrankung mit einer sehr guten Heilungsprognose.  

Sobald die depressive Episode überstanden ist, finden die meisten Menschen wieder zurück in einen selbstbestimmten, in dem sie unbeschwert leben können und die normalen Höhen und Tiefen erleben – ganz ohne den dunklen und belastenden Schleier der Depression.  

Im ICD-10, dem internationalen Krankheitsverzeichnis, findet sich die depressive Episode unter den Nummern F32.0-F32.9. 

Symptome  

Für eine klare Diagnose einer depressiven Episode spielen Hauptsymptome und Zusatzsymptome eine zentrale Rolle. 

Die Hauptsymptome der depressiven Episode sind:

Niedergedrückte, deprimierte Stimmung  

Ein charakteristisches Leitsymptom ist eine deprimierte, verzweifelte, bedrückte und resignierte Stimmung. Manche Betroffene sprechen von einer starken Hoffnungslosigkeit und Niedergeschlagenheit, andere betonen eher das starke Gefühl der Resignation und Gefühllosigkeit. Sie sprechen von einer „seelischen inneren Mauer“ oder einem „Einfrieren der Gefühle“. 
Die Patientinnen und Patienten sind nicht in der Lage, sich über schöne Dinge und Ereignisse zu freuen, aber auch nicht Trauer zu fühlen. Dieser Zustand der starken inneren Leere ist eine immense Belastung für die betroffenen Personen.  

Ein überwiegender Teil der Betroffenen berichtet zudem von Angstgefühlen, die sich jedoch nicht auf einen konkreten Gegenstand richten. Vielmehr geht es hier um eine starke Unsicherheit sowie eine große Zukunftsangst. 
Diese deprimierte und niedergedrückte Stimmung verändert sich kaum von Tag zu Tag. Typisch ist das bekannte „Morgentief“, das sich im weiteren Tagesverlauf jedoch mehr und mehr zurückbildet. In den Abendstunden sind die betroffenen Personen oft wesentlich besser gelaunt. In seltenen Fällen ist aber auch eine umgekehrte Reihenfolge der Emotionen möglich.  

Antriebslosigkeit, Energielosigkeit sowie eine ausgeprägte Müdigkeit (selbst nach kleinsten Anstrengungen)  

Menschen mit einer depressiven Episode leiden sehr darunter, dass sie sich nicht mehr dazu aufraffen können, etwas zu tun. Der Wille zur Durchführung verschiedener Aktivitäten kann durchaus vorhanden sein, doch die Lustlosigkeit, die Antriebslosigkeit und die Kraftlosigkeit wirken lähmend. Der „innere Schweinehund“ scheint unüberwindbar groß zu sein. Einige Betroffene beschreiben dieses innere Gefühl so, „als ob eine unsichtbare starke Macht sie von jeglichen Aktivitäten fernhalten würde“. 

Die Patientinnen und Patienten fühlen sich selbst kaum mehr belastbar. Selbst alltägliche Dinge wie Anziehen, Haushalt oder das Pflegen sozialer Kontakte erschöpfen und ermüden. Die Folge ist ein (sozialer) Rückzug der Betroffenen.  

Freudlosigkeit & Interessenverlust 

Häufig kommt es bei Menschen mit einer depressiven Episode auch zu einer sogenannten Anhedonie: Die Fähigkeit, tatsächlich Freude zu empfinden – vor allem in Lebenssituationen, die früher sehr viel Freude bereitet haben – ist bei den Betroffenen verloren gegangen. Diese Interessenlosigkeit und Freudlosigkeit ist ein zentrales diagnostisches Merkmal für eine depressive Episode.  

Eng mit dieser Freudlosigkeit und Interessenlosigkeit verbunden ist ein vermindertes Aktivitätsniveau der betroffenen Personen. Nur bei einer leichten Ausprägung der Erkrankung kann dieser Aktivitätsverlust unter massiven persönlichen Anstrengungen überwunden werden.  
Meistens bezieht sich die Antriebslosigkeit auf verschiedene Alltagsbereiche wie zum Beispiel das Kochen, die Körperpflege oder auch auf den Haushalt.  

Die Zusatzsymptome nach ICD-10 Kapitel F. 32 sind:

Verminderte Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsfähigkeit  

Die Konzentrationsleistung der betroffenen Patientinnen und Patienten ist oft stark beeinträchtigt. Beschäftigungen, die eine längere Konzentrationsspanne erfordern, sind kaum mehr möglich. Eng mit der Einschränkung der Konzentrationsleistung verbunden ist auch eine Einschränkung des Denkvermögens (Denkhemmung, Grübelneigung) sowie der Merkfähigkeit. Es kommt ebenso zu Entscheidungsproblemen und Entscheidungslosigkeit.  
Die Betroffenen können sich immer schwerer mit mehreren Dingen parallel beschäftigen. Sie wirken auf andere Mitmenschen abwesend und mit ihren Gedanken ganz woanders. Menschen in einer depressiven Episode sind gefangen in wiederkehrende Sorgen, Ängsten, Grübeleien und Selbstzweifeln.  

Vermindertes Selbstvertrauen und mangelndes Selbstwertgefühl  

Die Betroffenen wirken in einer depressiven Episode sehr dünnhäutig und sensibel gegenüber geäußerter Kritik. Sie fühlen sich persönlich oft sehr schnell angegriffen. Dementsprechend neigen sie auch oft zu Schuldgefühlen, obwohl sie selbst gar nichts verschuldet haben. Das allgemeine Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen sind deutlich vermindert.  

Suizidgedanken und selbstverletzende suizidale Handlungen 

Menschen mit einer schwer ausgeprägten depressiven Episode empfinden sich für ihre Mitmenschen sogar als eine Last. Nicht selten kommt es in diesem Zusammenhang zu Suizidgedanken oder konkreten Suizidplänen. Einige Betroffene haben klare Vorstellungen, so beispielsweise, dass sie infolge einer unheilbaren Erkrankung zu versterben. Andere Betroffene haben hingegen keine Vorstellung über eine aktive Beendigung des eigenen Lebens. 

Gefühl der Wertlosigkeit, der inneren Leere und der Schuld  

Emotionen wie Selbstwertmangel, Schuldgefühle und Wertlosigkeit treffen im Grunde auch Menschen mit einer depressiven Episode, die im Vorfeld ein ziemlich stabiles Umfeld und ein recht starkes Selbstwertgefühl hatten.  

Pessimistische/negative Perspektive für die Zukunft 

Die Zukunftserwartungen depressiver Betroffener ist unrealistisch verzerrt, pessimistisch und negativ. Das schließt auch die persönliche Erwartung bezüglich der Heilungsprognose ein, denn viele Betroffene sind tatsächlich davon überzeugt, die depressive Phase nicht überwinden zu können. Entsprechend dieser negativen Zukunftsperspektive ist jeder Tag eine neue, extreme Belastung.  

Schlafstörungen   

Einschlafstörungen sind für eine depressive Episode weniger typisch, dafür jedoch Durchschlafstörungen und morgendliches Früherwachen. Solche Schlafstörungen fehlen bei fast keiner depressiven Phase. Auf dem Höhepunkt einer schweren depressiven Phase erwachen die Betroffenen oftmals ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen und können dann für längere Zeit nicht mehr in den Schlaf zurückfinden. Auch Albträume können gehäuft im Rahmen einer depressiven Episode auftreten. Die Betroffenen fühlen sich infolgedessen wie gerädert, so als hätten sie überhaupt kein Auge zugemacht in der Nacht.  

Appetitlosigkeit  

Eine schwere depressive Episode ist oftmals auch verbunden mit einem verminderten Appetit sowie einem starken Körpergewichtsverlust. Die Betroffenen fürchten oftmals, unter einer bösartigen Tumorerkrankung leiden zu können. In anderen Fällen kann es aber auch zu einer Körpergewichtszunahme sowie zu Heißhungerattacken kommen. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer sogenannten atypischen Depression. 

Vermuten Sie an einer Depressiven Episode zu leiden?
Unser persönlicher Gesundheitsassistent hilft Ihnen dabei, Klarheit zu gewinnen. Mit dem kostenlosen Illness Check beantworten Sie gezielte Fragen zu Ihren Symptomen und erhalten sofort eine Einschätzung, wie wahrscheinlich eine Depressive Episode oder eine andere Ursache ist. Klicken Sie jetzt, um Ihre Gesundheit in die Hand zu nehmen!

Verlauf  

Eine depressive Verstimmung kann sehr plötzlich entstehen, innerhalb weniger Tage. Sie kann sich aber auch über Wochen entwickeln und im Allgemeinen mehrere Wochen oder gar Monate andauern. Um jedoch tatsächlich von einer depressiven Episode sprechen zu können, müssen einige charakteristische Krankheitssymptome gegeben sein und über mindestens 14 Tage anhalten.  
Die Mehrheit der Betroffenen, die eine solche depressive Phase durchleben, sind auch von weiteren solchen Episoden betroffen (rezidivierende depressive Störung). Durch eine adäquate Behandlung kann jedoch die Rückfallgefahr deutlich gesenkt werden.   

Die depressive Episode kann in drei unterschiedlichen Schweregraden verlaufen:  

  1. Leichte depressive Episode 

Hier leiden die betroffenen Personen an den Hauptsymptomen sowie an zwei Zusatzsymptomen. Eine leicht ausgeprägte, aber chronische depressive Verstimmung wird als Dysthymie bezeichnet. Sie beginnt oftmals im Jugendalter und besteht im Allgemeinen jahrelang ohne größere Schwankungen fort. 

  1. Mittelgradige Depression  

Neben den Hauptsymptomen zeigen sich drei bis vier Zusatzsymptome.  

  1. Schwere Depression  

Zur Diagnose eines schweren depressiven Verlaufs müssen zu den vier Hauptsymptomen mindestens vier Zusatzsymptome bestehen. 

Ursachen und Risikofaktoren  

Grundsätzlich besteht bei jedem Menschen die Gefahr, eine Depressionserkrankung zu entwickeln.  
Wie eine Depression jedoch genau entsteht, ist bislang noch nicht abschließend geklärt. Experten haben hierzu jedoch verschiedene Theorien entwickelt.  

Folgende Ursachen und Faktoren können eine Rolle bei der Entstehung von depressiven Episoden führen:  

  • Genetische Veranlagung  

  • Psychische Faktoren wie zum Beispiel anhaltende Stressbelastungen, Überforderung oder Einsamkeit (soziale Isolation).  

  • Ungleichgewicht oder Mangen an gewissen Botenstoffen im Gehirn  

  • Hormonelle Einflüsse  

  • Traumatische Erlebnisse wie zum Beispiel Missbrauch oder häusliche Gewalt  

  • Bestimmte Persönlichkeitsfaktoren wie ein mangelndes Selbstvertrauen 

  • In anderen Fällen kann es auch saisonal bedingt zur Entstehung einer depressiven Episode kommen, so etwa die Winterdepression.  

Darüber hinaus kann eine depressive Episode auch als Begleiterkrankung zu anderen psychischen oder körperlichen Beschwerden auftreten, so etwa bei chronischen Schmerzen oder Ängsten.  

Therapie  

Zur Behandlung depressiver Episoden stehen unterschiedliche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Welcher Behandlungsansatz der richtige ist, hängt zum einen von der Schwere der depressiven Episode ab und zum anderen von den Lebensumständen des Betroffenen.  
Die wichtigsten Therapiebausteine sind die kognitive Verhaltenstherapie sowie die medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva. 
Bei einem sehr schweren Krankheitsverlauf ist unter Umständen auch eine stationäre Behandlung notwendig. 
Weitere sinnvolle Behandlungsbausteine sind auch eine Lichttherapie, eine Bewegungstherapie oder Selbsthilfegruppen.  

Folgende Methoden haben sich zur Behandlung depressiver Episoden bewährt:  

Aktiv abwartende Begleitung  

Diese Methode wird im Fachjargon mit „watchful waiting“ umschrieben. Sie kommt in der Regel bei sehr leichten depressiven Verstimmungen zur Anwendung, denn vor allem leichte Verlaufsformen können auch ohne Arzneimittel oder eine psychotherapeutische Behandlung ausheilen. Im Idealfall sollte die betroffene Patientin oder der betroffene Patient zusammen mit der behandelnden Therapeutin oder dem behandelnden Therapeuten oder der Ärztin oder dem Arzt den Zustand zwei Wochen lang beobachten und abwarten, ob sich die depressive Verstimmung positiv entwickelt und verändert. 
Sollten die Symptome nach einer bestimmten Zeitspanne nicht abklingen, könnte eine medikamentöse Therapie oder eine Psychotherapie ein weiterer Behandlungsansatz sein.  

Arzneimittelfreie Psychotherapie  

Das Ziel der Psychotherapie ist es immer, die Depressionserkrankung zu überwinden, der Verschlimmerung vorhandener Symptome vorzubeugen oder Beschwerden zu lindern. Besonders gute Resultate kann die kognitive Verhaltenstherapie erzielen. Dieses Verfahren unterstützt die Betroffenen dabei, ihren Alltag sinnvoll zu strukturieren und negative Gedanken sowie eine Selbstüberforderung zu vermeiden.  
Die Psychotherapie gilt als hochbewährter Weg zur Behandlung von depressiven Störungen.  

Medikamentöse Behandlung  

Verbessern sich die Symptome der depressiven Episode trotz diverser Behandlungsversuche nicht, könnte eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva in Erwägung gezogen werden. Diese Therapiemethode gilt ebenso als wirksames Heilverfahren wie die Psychotherapie auch. Während einer depressiven Störung verändern sich im Gehirn nämlich zahlreiche Nervenfunktionen. Der Botenstoffaustausch, der die Stimmungslage stabilisiert, ist aus dem Gleichgewicht geraten. Antidepressiva beeinflussen den Gehirnstoffwechsel positiv, indem diese Fehlfunktionen wieder ausgeglichen werden. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass die Wirkung zeitverzögert einsetzt. Die Wirkung einer medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva zeigt sich oft also erst nach drei bis vier Wochen.  
Eine besonders leistungsstarke Behandlung ist oftmals die Kombination aus Psychotherapie und medikamentöse Therapie.  

Was Sie selbst tun können 

Folgende Tipps können Ihnen helfen, den Weg aus der depressiven Phase herauszufinden:  

  • Sorgen Sie für ausreichend körperliche Bewegung. Sport lässt den Serotoninspiegel ansteigen und ist somit eine ideale Möglichkeit, um depressive Episoden zu lindern.  

  • Unternehmen Sie regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft. Bereits 15 bis 30 Minuten in der freien Natur reichen aus, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff und Vitamin D zu versorgen. In der nasskalten und dunklen Jahreszeit können Sie mit einer Tageslichtlampe unterstützend nachhelfen.  

  • Johanniskraut als Stimmungsaufheller! Johanniskraut gilt als pflanzliches Antidepressivum, doch aufgepasst: Johanniskraut kann verschiedene Wechselwirkungen mit anderen Arzneimittelpräparaten aufweisen. So wird etwa die Wirkung der Anti-Baby-Pille durch die Einnahme von Johanniskraut komplett herabgesetzt. Wenn Sie Medikamente einnehmen und eine depressive Episode auf natürliche Weise mit Johanniskraut behandeln möchten, sollten Sie im Vorfeld unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen! Neben Johanniskraut können auch andere Heilpflanzen zur Anwendung kommen, so zum Beispiel Ginseng, Lavendel oder auch Melisse. Sie alle unterstützen die Überwindung des Stimmungstiefs.