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Eierstockkrebs (bösartige Neubildung des Ovars/Ovarialkarzinom)

von DoctorBox |
begutachtet von Dr. med. Eberhard Krauße |
ICD-Code: C56.-

Eierstockkrebs, unter Medizinern fachterminologisch als Ovarialkarzinom bezeichnet, ist eine der aggressivsten Tumorerkrankungen überhaupt. Diese Krebsform ist die zweithäufigste Krebserkrankung der Genitalorgane einer Frau. Die größte Gefahr, die dieser Tumor mit sich bringt, ist, dass er meistens lange Zeit keine Symptome und Beschwerden hervorruft und somit erst spät erkannt wird. Mit fortschreitendem Lebensalter steigt das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken. 
Erfahren Sie in diesem Beitrag alles über die Entstehung des Ovarialkarzinoms, die Risikofaktoren, die Therapiemethoden und mögliche vorbeugende Maßnahmen. 

Das passiert bei Eierstockkrebs 

Eierstockkrebs – die zweithäufigste maligne Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane – wird von Medizinern fachterminologisch als Ovarialkarzinom bezeichnet. Hier werden die Eierstöcke (Ovarien) von einem bösartigen Tumor befallen.  
Gebärmutter (Uterus), Eileiter (Tuba uterina) sowie Scheide (Vagina) bilden zusammen mit den Eierstöcken die inneren Geschlechtsorgane. Die Eierstöcke sind paarig angelegt, seitlich an der Beckenwand, links und rechts zwischen Gebärmutter und Eileiter. Jeder Eierstock verfügt über einen eigenen Halteapparat und ist durch drei Eierstockbänder im Becken befestigt. Die Größe der Eierstöcke variiert während des weiblichen Menstruationszyklus: Bei einer erwachsenen Frau haben die oval-länglichen, mandelförmigen Eierstöcke jeweils ungefähr die Größe einer Pflaume. 

Da die Eierstöcke verhältnismäßig viel Platz im Körper haben, verursacht ein Eierstocktumor erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium wahrnehmbare Symptome. In rund 75 % der Fälle wird die Krankheit zu spät erkannt. 
Veränderungen an den Ovarien müssen jedoch nicht immer automatisch eine Krebserkrankung bedeuten, in den meisten Fällen sind sie eher harmlos. So kann es beispielsweise häufig zur Zystenbildung an den Eierstöcken kommen.  
Darüber hinaus ist nur ca. ein Fünftel aller Eierstocktumoren bösartig. Die Wahrscheinlichkeit für eine maligne Tumorerkrankung steigt mit zunehmendem Lebensalter. 

Bei ungefähr jeder zweiten betroffenen Patientin sind beide Eierstöcke befallen. Können die bösartigen Krebszellen die äußere Eierstockkapsel durchdringen, so können Metastasen (Tochtergeschwülste) in der Bauchhöhle sowie im Bauchfell entstehen. Mediziner sprechen in einem solchen Fall von einer Peritonealkarzinose (Bauchfellmetastasen). 
Metastasen können zudem über die Lymph- und Blutbahnen in andere Körperbereiche und Organe gelangen, so zum Beispiel in die Leber, in die Lunge, ins Brustfell oder in die Lymphknoten entlang der Bauchschlagader (Aorta). 

Im ICD-10, dem internationalen Krankheitsverzeichnis, findet sich der Eierstockkrebs im Kapitel „Bösartige Neubildungen der weiblichen Genitalorgane“ unter der Nummer C56. 

Die TNM- und FIGO-Klassifikation von Eierstockkrebs 

Die TNM-Klassifikation (Tumor-Nodus-Metastasen-Klassifikation) unterstützt Mediziner bei der Einteilung von bösartigen Tumoren in verschiedene Entwicklungsstadien.  

  •  „T“ steht für Tumor und beschreibt die Größe des Primärtumors.  

  • „N“ steht für Nodi (Knoten) und beschreibt, ob Lymphknoten von den bösartigen Krebszellen befallen sind und wie viele befallen sind.  

  • „M“ steht für Metastasen und beschreibt, ob Tochtergeschwülste (Fernmetastasen) vorliegen und falls ja, wo.  

Diesen Buchstaben werden Zahlen zugeordnet, die genau angeben, wie weit das Ovarialkarzinom sich bereits im Körper ausgebreitet hat.  
Demnach gibt es folgende Stadieneinteilung für Eierstocktumore:  

  • T1 Der maligne Tumor beschränkt sich auf einen oder auf beide Eierstöcke. 

  • T2 Der bösartige Tumor hat einen oder beide Eierstöcke befallen und dehnt sich nun weiter in das Becken aus.  

  • T3 Der Tumor hat einen bzw. beide Ovarien (Eierstöcke) befallen und dehnt sich weiter auf den Dünndarm und das große Bauchnetz aus. Es sind Metastasen außerhalb des kleinen Beckens, jedoch im Bauchraum vorhanden. 

 

  • N0 Es sind keine Lymphknoten vom bösartigen Tumor befallen. 

  • N1 Der Tumor hat Lymphknoten befallen. 


  • Mx Es liegen keine minimalen Erfordernisse zur Fernmetastasen-Feststellung vor.  

  • M0 Es können keine Fernmetastasen nachgewiesen werden. 

  • M1 Es sind Fernmetastasen vorhanden. 

Ein Ovarialkarzinom im Frühstadium, das heißt ohne eine Fernmetastasierung und ohne eine Beteiligung der Lymphknoten würde nach dieser internationalen Klassifikation als T1 N0 M0 bezeichnet werden. 

FIGO-Klassifikation 

Diese Klassifikation ziehen Mediziner heran, um zu beurteilen, wie weit ein Ovarialkarzinom bereits im Körper der Frau ausgebreitet ist und ob es bereits metastasiert hat. 
Unterschieden werden vier verschiedene Stadien:   

Stadium I: Der bösartige Tumor hat einen oder beide Ovarien befallen.  

Stadium II: Der bösartige Tumor breitet sich im Beckenbereich aus.  

Stadium III: Der Tumor befällt Lymphknoten oder breitet sich in der Bauchhöhle (Peritonealhöhle) aus.  

Stadium IV: Der maligne Tumor hat die Peritonealhöhle (Bauchhöhle) verlassen und fernmetastasiert.  

Exkurs – welche Funktionen haben eigentlich die Ovarien? 

Jeder Eierstock ist ungefähr 3,5 bis 5 cm lang, 1,5-3 cm breit und ca. 1 cm dick. Ein Ovar wiegt im Schnitt fünf bis sechs Gramm.  

Im Eierstock bilden sich die befruchtungsfähigen Eizellen und reifen während der gebärfähigen Jahre, das heißt ungefähr zwischen dem 13. und dem 45. Lebensjahr heran. Einmal pro Monat reift eine Eizelle (Follikel) heran, wird freigesetzt – das ist der Eisprung – und gelangt über den Eileiter in die Gebärmutter. Wird die Eizelle befruchtet, kann sie sich in der Gebärmutter einnisten und eine Schwangerschaft beginnt. Falls nicht, wird sie vom Körper wieder abgestoßen und es kommt zur monatlichen Regelblutung. Pro Zyklus reift in der Regel nur ein Follikel aus. 
Die Eierstöcke einer Frau enthalten bereits zum Zeitpunkt der Geburt den gesamten Vorrat an Follikeln (Eibläschen), nämlich ungefähr 1 Million!  

Zum anderen bilden die Eierstöcke die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen, die unter anderem den monatlichen Zyklus steuern. Das Gestagen ist unter anderem auch für die Entstehung sowie die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft von großer Wichtigkeit.  

Durch die monatliche Eizellreifung und das Platzen der Follikel in der geschlechtsreifen Lebensphase werden die Eierstöcke mit fortschreitendem Lebensalter immer kleiner. Darüber hinaus bekommen sie eine narbige Oberfläche.  

Eierstockkrebs Symptome  

Frühstadium

Im Frühstadium verläuft ein Ovarialkarzinom meistens im Verborgenen. Das bedeutet, dass sich lange Zeit keine klassischen Krebssymptome bemerkbar machen.  
Lediglich bei rund 25 % der erkrankten Frauen erfolgt die Diagnose der Erkrankung im Frühstadium, das heißt, wenn der Tumor noch auf das Ovarialgewebe begrenzt ist: Das entspricht dem ersten Stadium der FIGO-Klassifikation.  

Der Hintergrund hierfür ist, dass Eierstocktumoren lange Zeit widerstandslos in die Bauchhöhle hineinwachsen können. Erst wenn andere Körperorgane in Mitleidenschaft gezogen werden, kommt es zu wahrnehmbaren Tumoranzeichen.  

Sehr große Eierstocktumoren sind nicht unbedingt immer bösartiger Natur. Sie können jedoch dazu führen, dass sich der Allgemeinzustand der Frau verschlechtert: Die erkrankte Patientin fühlen sich insgesamt schwach und krank, die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt signifikant. 

Bei der Mehrheit der erkrankten Frauen wird die Krebserkrankung aber erst dann festgestellt, wenn der Tumor bereits metastasiert hat, das heißt, wenn Tochtergeschwülste in der Bauchhöhle entstanden sind (FIGO-Stadium III).  

Fortgeschrittenes Krankheitsstadium  

Ab FIGO-Stadium III und IV, das heißt, sobald sich in der Bauchhöhle Metastasen gebildet haben, kommen meistens unspezifische Symptome zum Vorschein.  
Es treten Beschwerden auf, die nicht charakteristisch für einen bösartigen Eierstocktumor sind und auch im Rahmen anderer Krankheiten auftreten können.  
Die wichtigsten Anzeichen im fortgeschrittenen Stadium sind:   

  • Druckgefühl im Unterbauch, in manchen Fällen begleitet von Übelkeitsbeschwerden.  

  • Allgemeine Verdauungsbeschwerden wie etwa Völlegefühl, Blähungen, vermehrter Harndrang, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder auch Verstopfung.  
    Zu diesen Symptomen kann es kommen, wenn der Tumor möglicherweise auf benachbarte Körperorgane wie Darm oder Harnblase drückt.  

  • Erschöpfung, ausgeprägte Müdigkeit und Leistungsschwäche 

  • Aszites: Bildung von übermäßig viel Bauchwasser, sodass der Bauch anschwillt, trotz konstantem oder gar sinkendem Körpergewicht. 

  • Auftretende Vaginalblutungen außerhalb der Menstruationsblutung. 

  • Vaginalblutungen nach den Wechseljahren (dieses Symptom zeigt sich eher selten). 

  • B-Symptomatik: Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsabnahme. 

Geschwollene Lymphknoten beim Ovarialkarzinom 

Im dritten Krankheitsstadium dieser Krebserkrankung entstehen mitunter Tochtergeschwülste in den Lymphknoten.  
Die bösartigen Tumorzellen gelangen in die Lymphe (Gewebsflüssigkeit) und werden anschließend von den Lymphknoten herausgefiltert. Dort siedeln sich die Krebszellen an und beginnen, sich zu vermehren. Die Folge ist ein Anschwellen der Lymphknoten, was aber in der Regel noch keine Beschwerden auslöst. 

Durch die Krebszellvermehrung in den Lymphknoten können diese auf einen Durchmesser von mehreren Zentimetern anschwellen. Sie sind in einem solchen Fall mit dem bloßen Auge von außen erkennbar oder lassen sich sehr einfach ertasten. In einigen Fällen führen erst geschwollene Lymphknoten zur Krebsdiagnose.  
Wenn schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten ohne einen erkennbaren Grund auftreten und sich nicht innerhalb weniger Wochen von selbst zurückbilden, sollte unbedingt die Ursache dafür ärztlich abgeklärt werden. 

Tumormetastasen außerhalb der Bauchhöhle 

Bei einem weit fortgeschrittenen Ovarialkarzinom hat der bösartige Tumor die Bauchhöhle verlassen (FIGO-Stadium IV).  
In diesem Stadium kommt es zu weiteren Krankheitssymptomen, die von den Fernmetastasen in anderen Organen hervorgerufen werden. Tochtergeschwülste in der Lunge machen sich häufig nicht durch bestimmte Symptome bemerkbar, denn die Metastasen bilden sich meist in der Lungenperipherie, das heißt in den Lungenrandschichten. Bei einigen betroffenen Patientinnen kann es aber zu hartnäckigen Hustenanfällen, Bluthusten oder gar einer Lungenentzündung kommen.  
Bei Fernmetastasen in anderen Körperorganen wie beispielsweise der Leber kann es zu einer Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder nächtlichem Schwitzen kommen.  

Verlauf 

Die Prognose richtet sich bei einem Ovarialkarzinom zum einen nach der Art des Tumors. Zum anderen spielen noch zwei weitere Faktoren eine zentrale Rolle:  

1. Ausbreitung der Tumorerkrankung bzw. Tumorstadium  

Eine Tumorerkrankung, die auf einen oder beide Eierstöcke begrenzt ist, hat eine besonders gute Prognose (FIGO-Stadium I). Sind die bösartigen Krebszellen jedoch bis ins Becken vorgedrungen oder haben sie sogar schon die Bauchhöhle befallen, fällt die Prognose bedauerlicherweise deutlich negativer aus. 
Bei erkrankten Patientinnen mit einem weit fortgeschrittenen Ovarialkarzinom tritt die Krebserkrankung nach abgeschlossener Krebstherapie oftmals erneut auf. Es kommt zu einem sogenannten Rezidiv.  

2. Verbleibender Tumorrest nach Operation 

Auch die Größe des möglicherweise verbliebenen Tumorrests nach einer Operation beeinflusst den weiteren Verlauf der Erkrankung. Je kleiner eventuelle Tumorreste nach einer OP sind, desto günstiger ist die Prognose. 

Ein Ovarialkarzinom ist eine bösartige Tumorerkrankung, die auch nach erfolgter Krebstherapie einer regelmäßigen Nachsorge bedarf!  
Hierbei geht es vor allem darum, dass die behandelnden Mediziner ein Rezidiv, also ein mögliches Wiederkehren der Tumorerkrankung, frühzeitig erkennen.  

Ursachen und Risikofaktoren  

Die Ursachen für ein Ovarialkarzinom sind bislang leider noch weitgehend unbekannt. Mediziner wissen jedoch um bestimmte Risikofaktoren, die das Auftreten eines Ovarialkarzinoms fördern können. Hierzu gehört vor allem ein höheres Lebensalter. 
Darüber hinaus spielen noch folgende Faktoren eine wichtige Rolle:  

  • schädliche Umwelteinflüsse  

  • Übergewicht  

  • Hormontherapie nach den Wechseljahren  

  • ungesunde und unausgewogene Ernährungsgewohnheiten. 

Auch bestimmte Genveränderungen (Mutationen) können das Entstehungsrisiko für einen Eierstockkrebs erhöhen: Rund 10 % aller Ovarialkarzinomfälle scheinen erblich bedingt zu sein. In solchen Fällen kommt es innerhalb einer Familie zu einem gehäuften Auftreten der Krebserkrankung, oft auch gleichzeitig mit anderen Tumorerkrankungen wie etwa Brustkrebs. Veränderungen bestimmter Erbanlagen wie etwa der sogenannten „Brustkrebs-Gene“ BRCA 1 und BRCA 2 kommt dabei vermutlich eine besonders wichtige Bedeutung zu.  

Experten zufolge soll auch der monatliche Eisprung der Frau eine wichtige Bedeutung bei der Entstehung dieser Krebserkrankung haben. Frühe oder auch häufige Schwangerschaften senken ebenso wie eine langfristige Einnahme der Antibaby-Pille das Krankheitsrisiko, denn diese Faktoren unterdrücken den natürlichen Eisprung. 

Eine besondere Erscheinungsform des Ovarialkarzinoms ist der sogenannte „Borderline-Tumor“. Borderline bedeutet übersetzt „Grenzlinie“.  
Diese Art von Tumor kann weder eindeutig den benignen (gutartigen) Tumoren zugeordnet werden, noch den malignen (bösartigen). Nach einer längeren Zeit entarten diese Tumoren jedoch erfahrungsgemäß, was bedeutet, dass sich aus einem Borderline-Tumor ein bösartiges Ovarialkarzinom entwickeln kann.  

Therapie 

Jegliche Therapiemaßnahmen zielen auf die vollständige Entfernung oder Vernichtung des Tumors. 
Die betroffene Patientin soll also vom bösartigen Krebstumor – und falls vorliegend von Tochtergeschwülsten (Metastasen) – dauerhaft geheilt werden. Eine solche Therapie wird in der Medizin „kurative Therapie“ gekannt.  
Wenn dieses Behandlungsziel nicht erreicht werden kann, geht es darum, zu versuchen, den Eierstocktumor möglichst lange unter Kontrolle zu halten und die Lebensqualität der erkrankten Patientinnen nachhaltig zu fördern.  

Ovarialkarzinom Operation  

Das Ziel eines operativen Eingriffs ist das vom Tumor befallene Körpergewebe vollständig zu entfernen. Dabei werden im Allgemeinen die Gebärmutter, beide Eierstöcke, Eileiter und das sogenannte „große Netz“ (schürzenartige Peritonealfalte) entfernt. Falls erforderlich werden auch Lymphknoten entfernt.  
Unter Umständen kann es notwendig sein, bei einigen erkrankten Frauen auch noch den Blinddarm, Darmanteile oder die Milz zu entfernen, für den Fall, dass der Tumor auch diese befallen hat. 
Nahezu in allen Fällen schließt sich nach der Krebsoperation noch eine Chemotherapie an. 

Ein solcher operativer Eingriff ist für die betroffene Frau mit einigen Folgen verbunden. Eine Eierstockentfernung vor der Menopause versetzt die Frau körperlich schlagartig in eine Wechseljahressituation. Es kommt also zu typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Körpergewichtszunahme, Libido- oder Schlafstörungen. Hier können bestimmte Medikamente bzw. Hormonersatzpräparate als Salbe oder Pflaster hilfreich sein. Ein spezielles Vorgehen ist die Peritonektomie mit HIPEC (Hypertherme IntraPEritoneale Chemotherapie). 

Operation und Kinderwunsch 

Eine Eierstockkrebs-Operation ist immer eine massive psychische sowie körperliche Belastung, vor allem für Frauen, die mit ihrem Kinderwunsch noch nicht abgeschlossen haben. 
Wird die Krebserkrankung in einem Frühstadium erkannt, das heißt, wenn nur ein Ovar befallen ist bzw. der Tumor die Eierstockoberfläche noch nicht befallen hat, kann bei jüngeren Frauen versucht werden, sozusagen „fruchtbarkeitserhaltend“ zu operieren. In einem solchen Fall verbleibt der nicht befallene Eierstock bzw. Eileiter inklusive der Gebärmutter im Körper der Frau. 

Chemotherapeutische Ovarialkarzinombehandlung  

Eierstockkrebs reagiert sehr empfindlich auf eine Behandlung mit Zytostatika. Das sind spezielle Medikamente, um die malignen Krebszellen wirksam abzutöten. Die Chemotherapie ist ein bewährtes Verfahren bei einem Ovarialkarzinom, um nach dem operativen chirurgischen Eingriff möglicherweise noch verbliebene Reste des Tumors bzw. Tochtergeschwülste zu beseitigen. 

Strahlentherapie 

Bei einem Ovarialkarzinom spielt diese Form der Behandlung so gut wie gar keine Rolle. Sie kann aber unter Umständen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium Beschwerden lindern und die individuelle Lebensqualität steigern. Sprechen Sie hierüber unbedingt mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt. 

Endokrine Therapie bei Eierstockkrebs 

In seltenen Fällen kann auch eine endokrine Therapie, das heißt eine Antihormonbehandlung, sinnvoll sein. Hierbei werden Gestagene verabreicht. 
Die Nebenwirkungen einer Antihormonbehandlung sind im Allgemeinen geringer als die einer Chemotherapie. Allerdings ist eine chemotherapeutische Behandlung wesentlich wirksamer. 

Antikörper-Therapie 

Auch die zielgerichtete Behandlung mit Antikörpern wirkt wie die Chemotherapie auf den gesamten Organismus.  
Antikörper sind natürliche Teile des Abwehrsystems des menschlichen Körpers, doch die Medizin ist in der Lage, diese auch künstlich herzustellen. Antikörper greifen dann bestimmte Strukturen in den Tumorzellen an.  
Bei einigen Frauen mit einem fortgeschrittenen Ovarialkarzinom kann eine solche Antikörper-Behandlung zusätzlich zur Chemotherapie oder anschließend daran sinnvoll sein. Dabei kommt meistens der humanisierte Antikörper Bevacizumab zum Einsatz: Er reduziert die Fähigkeit der Körperzellen in der nahen Tumorumgebung, neue Blutgefäße zu bilden. Dadurch kann der Tumor nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden und wächst somit wesentlich langsamer.  

Palliativmedizin  

Ist das Ovarialkarzinom so weit vorangeschritten, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist, kann eine palliativmedizinische Therapie für die betroffenen Patientinnen viel leisten, damit es ihnen während ihrer verbleibenden Lebenszeit möglichst gut geht. 

Das können Sie selbst tun 

Sie können vorbeugend einige Selbstmaßnahmen ergreifen, um sich vor einem Eierstockkrebs zu schützen:  

  • Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen.  

  • Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht.  

  • Verzichten Sie auf Zigaretten.  

Besonders achtsam sollten Frauen sein, die familiär bereits eine gewisse Vorbelastung für Krebserkrankungen mitbringen. 
Sie sollten auch alle gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen gewissenhaft wahrnehmen und bei jeglichen unklaren Beschwerden sofort ärztlichen Rat einholen. Die Bestimmung der „Brustkrebs-Gene“ BRCA1 und BRCA2 ist anzuraten. 

Bewegung und Aktivität im Alltag   

Die Deutsche Krebshilfe rät in puncto Training und Bewegung Folgendes:  

  • Sorgen Sie mindestens drei Mal wöchentlich für mindestens 60 Minuten Bewegung. Beginnen Sie mit kurzen Trainingseinheiten und steigern Sie sich schrittweise.   

  • Alternativ können Sie Ihr körperliches Bewegungs- und Sportprogramm auch auf fünf Einheiten zu je 30 Minuten pro Woche aufteilen. 

  • Es muss nicht immer ein schweißtreibendes Training sein: Gehen Sie gerne spazieren, Nordic walken oder schwimmen. Es ist sinnvoll, wenn Sie das Bewegungsprogramm als „leicht anstrengend“ empfinden. Sie können sich fordern, aber überfordern Sie sich bitte nicht.  

  • Falls Sie ein anstrengenderes Krafttraining absolvieren, sollten Sie auf kürzere Trainingseinheiten setzen. Mindestens eine halbe Stunde wöchentlich sollte das Trainingspensum jedoch betragen.  

  • Sorgen Sie auch im Alltag für mehr Bewegung: Fahren Sie beispielsweise mal mit dem Rad zur Arbeit, laufen Sie zum Bahnhof oder erledigen Sie kleine Besorgungen zu Fuß. Auch kleine Spaziergänge nach dem Essen sind sehr empfehlenswert. 

Bevor Sie mit Ihrem Sport- und Aktivprogramm starten, sollten Sie unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt Rücksprache halten. Klären Sie im Vorfeld exakt ab, wie es um Ihre physische Belastbarkeit steht. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen auch individuelle Trainingstipps geben.  

Selbsthilfegruppen für betroffene Patientinnen  

Für die meisten erkrankten Frauen kommt die Diagnose „Eierstockkrebs“ komplett aus heiterem Himmel!  
Die Krebstherapie und alles, was danach noch folgt, die Angst, früher als erwartet sterben zu können, die praktischen Folgen der Erkrankung im Alltag – all das sind ganz neue und unbekannte Herausforderungen, vor denen die betroffenen Frauen stehen!  
Für viele ist in einer solchen Situation der Kontakt zu anderen erkrankten Patientinnen daher sehr hilfreich. Sie kennen diese Probleme und können mit wertvollem Rat unterstützend zur Seite stehen. 

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