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Lungenkrebs

von DoctorBox |
begutachtet von Dr. med. Regina Grabow-Schlesinger |
Arzt sitzt am Schreibtisch und untersucht die Röntgenbilder der Lunge seines Patienten mit Lungenkrebs. Er betrachtet sowohl die Rückseite als auch die Vorderseite der Röntgenbilder, die er in seinen Händen hält.
ICD-Code: C34.-

Lungenkrebs, in der medizinischen Fachterminologie auch als Bronchialkarzinom bezeichnet, gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Mehr als 50.000 Menschen werden jedes Jahr mit einer solchen Diagnose konfrontiert. Am häufigsten treten sogenannte „nicht-kleinzellige“ Bronchialkarzinome auf.
Das Rauchen gilt dabei als Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Lungenkrebses, doch auch Passivrauchen kann die Bildung bösartiger Tumore in der Lunge fördern. Lesen Sie hier mehr über die Formen und Stadien des Bronchialkarzinoms, die Symptome, Ursachen und Therapiemöglichkeiten. Erfahren Sie zudem, wie Sie dieser Krebserkrankung wirksam vorbeugen können. 

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Das passiert bei Lungenkrebs 

Ein Lungen- oder Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) ist eine bösartige Tumorerkrankung, die aus den Zellen der Lungenbläschen und den Bronchialzellen entsteht.
In den meisten Fällen tritt ein Lungenkrebs zwischen dem 50. sowie dem 70. Lebensjahr auf, die meisten Erkrankungen werden im Schnitt jedoch mit 69 Jahren diagnostiziert. In unserem Land gehört der Lungenkrebs zu den häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen bei Männern, bei Frauen ist das Bronchialkarzinom nach dem Brustkrebs sowie dem Darmkrebs die dritthäufigste Tumorerkrankung. 

Das Tückische an dieser Krankheit ist, dass sie sich zu Beginn mit nur wenigen typischen Symptomen äußert und somit oft lange Zeit unentdeckt bleibt. In den meisten Fällen diagnostizieren Mediziner einen Lungenkrebs zufällig im Rahmen einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbes, so beispielsweise, weil die Betroffenen unter einem anhaltenden Husten, Atemnot oder einer Kurzatmigkeit leiden. 

Im ICD-10, dem internationalen Krankheitsverzeichnis, findet sich der Lungenkrebs im Kapitel „Bösartige Neubildungen der Atmungsorgane und sonstiger intrathorakaler Organe“ unter den Nummern C34.0-C34.9. 

Hintergrundwissen – das faszinierende, lebenswichtige Organ Lunge 

Unser Körper muss ohne Unterbrechung mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden und genau diese lebenswichtige Funktion übernimmt im Körper die Lunge. Kein Mensch kann also ohne dieses Organ überleben.  

Der Aufbau der Lunge  

Das Organ besteht aus einem linken sowie einem rechten Flügel. Die beiden Lungenflügel unterteilen sich wiederum in kleinere Unterabschnitte, die sogenannten Lungenlappen. Der rechte Flügel der Lunge ist etwas größer als der linke und besitzt drei Lungenlappen. Der linke Lungenflügel ist ein wenig kleiner, damit das Herz ausreichend Platz im Brustkorb (Thorax) hat: Er besitzt zwei Lungenlappen. 

Die beiden Flügel sind mit der Luftröhre, der sogenannten Trachea über die beiden Hauptbronchien verbunden.
Überzogen ist die Lunge von einer feuchten, dünn-glatten Gewebeschicht, dem sogenannten Lungenfell. Auch das Brustkorbinnere ist mit einer solchen dünnen Schicht – dem Rippenfell – ausgekleidet. Mediziner bezeichnen das Rippen- sowie das Lungenfell gemeinsam als Pleura (Brustfell). Zwischen diesen beiden Gewebsschichten befindet sich ein dünner Flüssigkeitsfilm, der sogenannte Pleuraspalt: Dieser sorgt dafür, dass sich der Thorax und die Lunge beim Atmen gegeneinander verschieben, jedoch nicht vollständig voneinander loslösen können, ähnlich wie zwei feucht aneinander „klebende“ Glasplatten. 

Lungenfunktion  

Wenn wir einatmen, strömt sauerstoffangereicherte Luft durch den Mund-, Nasen und Rachenraum in die Luftröhre: Hierbei handelt es sich um ein ca. 10-12 cm langes „Rohr“, das sich in die Hauptbronchien verzweigt. Jedes dieser „Äste“ versorgt einen Lungenflügel und verzweigt sich – ähnlich wie ein Baumzweig – immer weiter in kleinere Äste. Auf diese Weise entstehen verschiedene Lungensegmente und innerhalb dieser Bereiche verästeln sich die Bronchien noch weiter, bis sie schließlich in die Alveolen, die Lungenbläschen münden. In der zarten Wand dieser rund 300 Millionen winzigen Bläschen sitzen unzählig viele und äußerst feine Blutgefäße. In den Alveolen findet auch der lebenswichtige Gasaustausch statt: Der Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft wird ins Blut aufgenommen und Kohlendioxid aus dem Blut geht zurück in die luftgefüllten Alveolen und wird dann schließlich abgeatmet. 

Damit der Körper eines erwachsenen Menschen mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden kann, braucht es ungefähr fünfzehn Atemzüge pro Minute. Bei körperlicher Anstrengung, zum Beispiel beim Sport braucht es eine schnellere und auch eine tiefere Atmung: Es muss also noch mehr Sauerstoff in den Körper gelangen. Die körperliche Leistungsfähigkeit eines Menschen ist unter anderem abhängig von seiner Lungenfunktion: Kann die Lunge nicht mehr genügend Sauerstoff zur Verfügung stellen, so leiden die Betroffenen unter Luftnot. 

Durch unterschiedliche Atemtests können Fachmediziner die Leistung der Lunge überprüfen, auch in Phasen der Anstrengung. Auf diese Weise können Ärzte vor einem operativen Eingriff auch feststellen, ob die Lungenbereiche, die von den malignen Tumorzellen befallen sind, überhaupt entfernt werden können.
Die Leistung der Lunge ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, so etwa von der individuellen körperlichen Fitness oder auch von den Lebensgewohnheiten. Ein besonderer Risikofaktor ist hierbei das Rauchen, denn Tabakrauch kann nicht nur Lungenkrebs hervorrufen, sondern auch die Funktion des Organs massiv einschränken.   

Die unterschiedlichen Formen eines Bronchialkarzinoms 

Bronchialkarzinome gehören zu den soliden Tumoren Das bedeutet, dass diese bösartigen Tumore von einem Gewebe oder einem Körperorgan ausgehen und zunächst lokal – also nur an diesem Ort – wachsen. Schreitet die Krankheit fort, können sich aus diesen soliden Tumoren maligne Krebszellen ablösen und im gesamten Organismus verbreiten: Es bilden sich Tochtergeschwülste, Metastasen. 

In der Medizin werden grob zwei Lungenkrebsformen differenziert:  

Kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC – small cell lung cancer) 

Diese Form des Lungenkrebses zeigt sich bei ca. 20% der Patienten. Das kleinzellige Lungenkarzinom gilt als aggressivere Form, denn dieser Tumor wächst besonders rasch und breitet sich zudem schon sehr frühzeitig mit Metastasen in benachbarten Körperorganen aus. Das kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC) hat eine schlechte Prognose und gilt als inoperabel. 

Mediziner können mehrere Behandlungsansätze miteinander kombinieren, so etwa eine Chemotherapie in Kombination mit einer Strahlenbehandlung. In Ausnahmefällen kann auch eine Operation erfolgen. 

Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC: non-small cell lung cancer) 

Rund 80 % der Lungenkrebspatientinnen und Patienten leiden unter einem sogenannten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom.
Wie die Namensbezeichnung hier bereits zum Ausdruck bringt, besteht dieser Tumor bei mikroskopischer Betrachtung aus größeren Krebszellen. Die bösartigen Tumore wachsen relativ langsam und hauptsächlich in bestimmten Lungensegmenten. Teilweise metastasiert ein nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC) später.
Nicht-kleinzellige Lungenkarzinome sind daher im Frühstadium operativ oft sehr gut entfernbar.

Der nicht-kleinzellige Lungenkrebs lässt sich noch in weitere Unterformen klassifizieren:  

  • Plattenepithelkarzinom 
    Hier bildet sich der Tumor in der oberen Schleimhautzellschicht der Bronchien.   

  • Adenokarzinom 
    Der Krebs entsteht hier aus den Lungendrüsenzellen, die für die Schleimbildung verantwortlich sind.  

  • Großzelliges Lungenkarzinom 
    Bei dieser Unterform sind die Krebszellen mikroskopisch betrachtet auffallend groß, doch sie bestehen weder aus Plattenepithelzellen noch aus den Lungendrüsenzellen. Diese großzelligen Lungenkarzinome haben also unterschiedliche Eigenschaften. 

Ärzte klassifizieren eine Lungenkrebserkrankung abhängig vom mikroskopischen Erscheinungsbild des Tumorgewebes. Die Tumorart ist äußerst wichtig für die Wahl der richtigen Lungenkrebstherapie. 

Weitere, seltene Lungenkrebsformen  

Es sind weitere, aber weitaus seltenere Lungenkrebs-Subtypen bekannt, Z.B. das großzellige neuroendokrine Karzinom, eine Unterform des Nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms.
Dieser Tumor bildet sich aus Zellen des Nervensystems sowie Zellen des Hormonsystems. Auch sarkomatoide Karzinome, worunter das Mesotheliom fällt, sind weitere seltene Lungenkrebsformen. Das Mesotheliom bildet sich gewöhnlich in der Pleura (Brustfell) und entsteht durch Kontakt mit Asbest. Weitere Formen sind Karzinoide (typische und atypische), die in Verbindung mit dem neuroendokrinen System stehen. 

Verwechselungsgefahr Lungenmetastasen 

Ein Lungenkrebs darf nicht verwechselt werden mit anderen bösartigen Tumoren, die Metastasen in der Lunge entstehen lassen.
Hier ist der bösartige Krebs nicht primär im Lungengewebe entstanden, sondern der Tumorursprungsort ist in einem anderen Körperorgan. Von diesem malignen Tumorgebilde haben sich Krebszellen abgelöst und sind über die Lymphbahn oder den Blutkreislauf bis in die Lunge geschwemmt worden. Infolgedessen sind neue Tumoren – sogenannte Lungenmetastasen – entstanden.  

Gutartige Tumore der Lunge  

In den beiden Flügeln der Lunge müssen nicht zwangsläufig bösartige Krebszellen entstehen, auch gutartige Tumore können sich bilden.
In einem solchen Fall handelt es sich nicht um einen Lungenkrebs, sondern vielmehr um Geschwülste, die sich aus dem Knorpel- oder Bindegewebe bzw. aus fehlgebildetem Gewebe bilden können.  

Die Stadien einer Lungenkrebserkrankung 

Eine Lungenkrebserkrankung entsteht wie jede andere Tumorerkrankung auch: Es kommt zu einer Entartung von Zellen.
Im Fall eines Lungenkarzinoms entarten Zellen des Lungengewebes. Diese vermehren sich schließlich unkontrolliert weiter und verdrängen das gesunde benachbarte Lungengewebe. Im weiteren Krankheitsverlauf können sich einzelne Tumorzellen über die Lymph- und Blutgefäße im gesamten Organismus verteilen. Der Krebs metastasiert. 

Bei einer Lungenkrebserkrankung werden verschiedene Stadien differenziert. Während umgangssprachlich von einem Frühstadium bzw. einem Lungenkrebs-Endstadium die Rede ist, verwenden Mediziner eine wesentlich feinere Unterscheidung: Durch die international gültige TNM-Klassifikation sowie einzelner Lungenkrebsstadien kann die Tumorerkrankung genau beschrieben werden. Das ist grundlegend wichtig, um zum einen die weitere Therapie festzulegen und zum anderen einen groben Rahmen für die Lebenswartung des betroffenen Patienten zu haben.

Je höher das Stadium ist, desto fortgeschrittener ist das Lungenkarzinom.  

Die Stadien des kleinzelligen Lungenkarzinoms  

Da diese Tumorform wesentlich aggressiver und schneller wächst als ein nicht-kleinzelliger Tumor, differenzieren Mediziner hier nur zwei Krankheitsstadien:  

  • Stadium 1 – begrenztes Lungenkrebsstadium
    Hier bleibt der bösartige Tumor auf einen Lungenflügel beschränkt. 

  • Stadium 2 – fortgeschrittenes Lungenkrebsstadium
    In diesem Krankheitsstadium breitet sich der maligne Tumor auf den zweiten Flügel der Lunge aus und dringt in das benachbarte Lungengewebe, in andere Körperorgane und Lymphknoten vor. Der Krebs bildet Fernmetastasen.  

Die Stadien des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms 

Diese wesentlich häufiger diagnostizierte Tumorart wächst nicht so rasant und kann somit auch detaillierter klassifiziert werden. Mediziner differenzieren beim NSCLC folgende Stadien:  

  • Okkultes Lungenkrebsstadium 
    Hier lassen sich im Hustenauswurf der betroffenen Patientinnen und Patienten Krebszellen nachweisen. In der Lunge selbst ist die Tumorerkrankung aber noch nicht feststellbar. 

  • NSCLC-Stadium 0 
    Das ist ein Frühstadium der Krebserkrankung, in dem nur wenige Zellschichten vom Krebs befallen sind. Der Tumor ist in diesem Stadium noch nicht über die Oberfläche der Lunge hindurchgewachsen. 

  • NSCLC-Stadium 1
    In diesem Krankheitsstadium hat der maligne Tumor eine kleine bis mittelgroße Größe.
    Er hat das Gewebe der Lunge durchdrungen, bleibt jedoch lokal begrenzt. Lymphknoten sind in diesem Stadium noch nicht befallen und es ist auch keine Metastasenbildung feststellbar. 

  • NSCLC-Stadium 2
    Der mittelgroße bis große maligne Tumor hat sich hier bereits weiter ausgebreitet. In diesem Krankheitsstadium erfolgt eine weitere Unterteilung, nämlich in Stadium 2a und Stadium 2b. Im Stadium 2a ist kein Befall der Lymphknoten feststellbar. Im Stadium 2b können die Lymphknoten der betroffenen Lungenseite befallen sein, entweder die Lymphknoten an der Lungenwurzel oder neben dem Luftweg. 

  • NSCLC-Stadium 3
    Der große bis sehr große Tumor hat sich über die Lungen hinaus ausgebreitet. Auch hier erfolgt eine Unterklassifizierung in die beiden Stadien 3a und 3b. Im Stadium 3a bleibt der bösartige Tumor noch in derselben Brustseite.
    Ab dem Krebsstadium 3b wächst der Krebs seitenübergreifend und dehnt sich über die ganze Lunge aus. In diesem Stadium sind grundsätzlich auch Lymphknoten von den Tumorzellen befallen. In einem solchen Fall ist die Lungenkrebserkrankung schon so weit fortgeschritten, dass die Patienten nur noch in sehr seltenen Fällen geheilt werden können. 

  • NSCLC-Stadium 4
    In diesem Tumorendstadium hat sich der Krebs über die ganze Lunge verbreitet und zudem sind Fernmetastasen entstanden, in den meisten Fällen in der Leber, in den Knochen sowie im Gehirn. 
    In diesem Finalstadium ist häufig nur noch eine Palliativbehandlung möglich. Im Fokus steht vor allem die Linderung von Symptomen und die Verlängerung der Überlebenszeit der Betroffenen. 

TNM-Klassifikation von Lungenkrebs 

Hierbei handelt es ich um eine Tumorklassifikation, die international anerkannt und weit verbreitet ist. Beurteilt werden die folgenden drei Hauptkriterien:  

  • Tumor 
    Größe und Ausdehnung  

  • Nodes (= Lymphknoten) 
    Anzahl und Lage der befallenen Lymphknoten 

  • Metastasen in anderen Organen
    Anwesenheit von Tochtergeschwülsten (Fernmetastasen) im restlichen Körper 

Um die Klassifizierung genauer vornehmen zu können, sind den Buchstaben Ziffern zugewiesen. Je höher die Zahl ist, desto weiter ist der Krebsbefall fortgeschritten.  

Tumor – T1 bis T4 – zunehmende Tumorgröße und Tumorausdehnung ins benachbarte Gewebe 

  • Tis: Frühstadium der Krebserkrankung (Carcinoma in situ). 

  • T1: Tumor ≤ 3 cm, kein Befall des Hauptbronchus. 

  • T2: Tumor > 3 bis 5 cm oder Befall des Hauptbronchus oder Befall des Lungenfells oder tumorbedingte Atelektase (Luftentleerung der Lunge) oder obstruktive Lungenentzündung. 

  • T3: Tumor > 5 bis 7 cm oder der Tumor befällt das umliegende Gewebe (zum Beispiel Brustwand, Brustfell, Herzbeutel) oder es befindet sich ein weiterer Tumor im selben Lungenlappen. 

  • T4: Tumor > 7 cm oder Tumor wächst weiter über die Lungengrenzen hinaus in das umliegende Gewebe (zum Beispiel Zwerchfell, Mittelfellraum, Herz, Wirbelkörper, Luft- oder Speiseröhre) oder es befindet sich ein weiterer Tumor in einem anderen Lungenlappen. 

Nodes – N0 bis N3 – zunehmender Lymphknotenbefall 

  • N0: keine Lymphknotenmetastasen. 

  • N1: Metastasen in benachbarten Lymphknoten der gleichen Seite. 

  • N2: Metastasen in weiter entfernten Lymphknoten der gleichen Seite. 

  • N3: Metastasen in Lymphknoten des anderen Lungenflügels. 

Metastasen in anderen Körperorganen – M0 bis M1c – Fernmetastasierung  

  1. M0:
    keine Fernmetastasen 

  2. M1:
    Fernmetastasen  

  • M1a:
    In einem anderen Lungenlappen sind einzelne Tumorknoten entstanden oder das Lungenfell ist knotig befallen. Ebenso kann es zu einer krebsbedingten Flüssigkeitsansammlung im Lungenfell (Pleuraerguss) gekommen sein.
    Auch eine krebsbedingte Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel ist möglich: In einem solchen Fall sprechen Mediziner von einem Perikarderguss. 

  • M1b:
    In einem Körperorgan außerhalb des Brustraums ist es zu einer Metastasierung gekommen.  

  • M1c:
    In einem oder mehreren Körperorganen sind Metastasen entstanden.  

Lungenkrebs Symptome  

Im Frühstadium verursacht eine Lungenkrebserkrankung nur äußerst selten wahrnehmbare Beschwerden. Kleintumore werden somit nur zufällig entdeckt. Umso wichtiger ist es, dass Raucherinnen und Raucher Symptome besonders ernst nehmen und rechtzeitig mit der behandelnden Ärztin bzw. dem Arzt darüber sprechen, sollten diese nicht abklingen. 

Folgende Beschwerden könnten ein Hinweis auf eine Lungenkrebserkrankung sein:  

  • Atemnot 

  • hartnäckiger akuter Husten, der trotz adäquater Therapiemaßnahmen wie etwa einer antibiotischen Behandlung über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen oder gar noch länger anhält 

  • chronischer Husten, der seinen Charakter zwischendurch verändert 

  • unblutiger oder blutiger Auswurf 

  • pfeifende Atmung 

  • nächtlicher Schweiß 

  • Fieberschübe 

  • Schwäche 

  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit 

  • Heiserkeit  

  • Schmerzen im Brustkorb 

  • Knochenschmerzen 

  • Schluckbeschwerden 

  • Verdickung der Fingerspitzen (Mediziner sprechen in einem solchen Fall von Trommelschlegelfinger). 

Solche Symptome bedeuten aber keinesfalls, dass tatsächlich ein Lungenkarzinom vorliegt. Auch andere Krankheiten wie etwa eine Pneumonie (Lungenentzündung) oder eine chronische Bronchitis können sich durch eine solche Symptomatik äußern. Dennoch ist es wichtig, jegliche Beschwerden ernst zu nehmen und die konkrete Ursache ärztlich abklären zu lassen. 

Beschwerden infolge einer Lungenkarzinom-Metastasierung  

Hat sich der maligne Tumor über die Lunge hinaus ausgebreitet, so können die Tochtergeschwülste in anderen Körperorganen ebenfalls Symptome hervorrufen. Häufig sind diese Beschwerden sogar das erste Anzeichen für eine Lungenkrebserkrankung: 

  • Sind die Knochen von den Krebszellen befallen, so kann es zu Knochenschmerzen kommen, die zu zunächst mit einer Arthrose-Erkrankung verwechselt werden können.  

  • Ist es zu Fernmetastasen in der Leber gekommen, kann sich das durch unspezifische Krankheitsanzeichen wie Müdigkeit, Gewichtsverlust oder Schwäche äußern. 

  • Haben sich im Gehirn Metastasen gebildet, können neurologische Symptome auftreten wie etwa Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Lähmungserscheinungen, aber auch Krampfanfälle oder Wesensveränderungen.  

Symptome durch hormonartige Tumorsubstanzen  

Insbesondere ein kleinzelliger Lungenkrebs kann hormonartige Substanzen bilden und diese schließlich in den Blutkreislauf abgeben. Diese Stoffe können zu Blutveränderungen führen oder zu diversen Beschwerden, die wegweisend für eine Krebsdiagnose sein können.
Hierzu gehören etwa eine Hyperkalzämie (Kalziumüberschuss im Blut), eine Anämie (Blutarmut), Blutgerinnungsstörungen, neurologische Symptome oder Veränderungen der Haut. 

 

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Lungenkrebs Verlauf   

Der konkrete Verlauf eines Bronchialkarzinoms ist zum einen abhängig von der Tumorart: Das bedeutet, dass es wesentlich darauf ankommt, ob der betroffene Patient an einem nicht-kleinzelligen oder an einem kleinzelligen Lungenkrebs erkrankt ist. Zum anderen spielt das Tumorstadium eine zentrale Rolle und beeinflusst die Heilungsaussichten in einem wesentlichen Maß.
So ist eine Lungenkrebserkrankung im Frühstadium meist operativ noch sehr gut behandelbar und oft auch heilbar: Das ist bei ungefähr einem Drittel aller Lungenkrebspatientinnen und Patienten der Fall.  

Hat der Krebs bereits Fernmetastasen gebildet, sinken die Heilungsaussichten und leider auch die Lebenserwartung der Betroffenen. In einem solchen Fall stehen jedoch verschiedene Behandlungsverfahren zur Verfügung, um die auftretenden Symptome zu lindern und das Tumorwachstum zu kontrollieren.  

Ursachen und Risikofaktoren  

Die exakte Ursache, die zur Entstehung eines Bronchialkarzinoms führt, ist bislang noch nicht bekannt. Es gibt jedoch verschiedene Risikofaktoren, die das Krebserkrankungsrisiko signifikant steigern:  

Rauchen

Nikotinkonsum gilt nach wie vor als Hauptrisikofaktor für die Entstehung einer Lungenkrebserkrankung. Experten vermuten, dass rund 90 % aller Lungenkarzinome bei Männern und ca. 60-80 % aller Lungenkrebsfälle bei Frauen auf das Rauchen zurückzugeführt werden können. Auch Passivrauchen steigert das Krankheitsrisiko deutlich.
Die wichtigste Präventionsmaßnahme ist daher der sofortige Rauchstopp. Die Lunge ist in der Lage, sich wieder zu erholen – und zwar umso besser, je früher mit dem Rauchen aufgehört wird. Das Lungenkrebsrisiko kann also auch wieder absinken.  

Krebserregende Substanzen

Zusätzlich zum Tabakkonsum gibt es noch weitere krebserzeugende Stoffe, die über die Atemluft in die Lungen gelangen und dort schließlich zu Zellschäden führen können.   

Hierzu gehören beispielsweise:   

  • Dieselmotorabgase 

  • Arsen 

  • Asbeststaub 

  • durch Feinstaubpartikel verunreinigte Luft 

  • Radon (radioaktives Element, das beispielsweise im Bergbau zu finden ist) 

  • künstliche Mineralfasern wie etwa ältere Glaswolle. 

Lungenvorerkrankungen

Auch Vorerkrankungen der Lunge gelten als potenzieller Risikofaktor für die Entstehung eines Bronchialkarzinoms, so etwa:  

  • COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung: Hier sind die Atemwege chronisch entzündet und verengt). 

  • Lungenfibrose (Verhärtung und Vernarbung des Lungengewebes) 

  • Chronisch obstruktive Bronchitis 

Ernährungsgewohnheiten

Eine unausgewogene, nährstoff- und vitaminarme Ernährungsweise erhöht das Risiko für die Entstehung eines Bronchialkarzinoms ungefähr auf das Doppelte – vor allem bei Raucherinnen und Rauchern. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, regelmäßig gesunde Gemüse und Früchte zu essen. Beta-Carotin aus Möhren und grünes Blattgemüse sollen einen besonderen Schutzeffekt für die Lunge bieten.
Künstliche Vitamine – etwa in Form hoch dosierter Nahrungsergänzungsmittel – sind jedoch keine geeignete Alternative, denn vor allem bei Rauchern können sie das Krebsrisiko nicht senken, sondern im Gegenteil oftmals sogar noch steigern. Sprechen Sie hierüber unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt!
Im Vergleich zum schädigenden Einfluss des Tabakkonsums ist das Essverhalten hinsichtlich der Entstehung eines Lungenkrebses aber ein eher geringer Faktor.   

Erbliche Vorbelastung

Auch eine genetische Prädisposition kann die Gefahr für ein Bronchialkarzinom steigern. Ist etwa eine Mutter oder ein Vater an Lungenkrebs erkrankt, so erhöht sich das Erkrankungsrisiko des Kindes um das ca. 2- bis 3-Fache.  

Therapie 

Die exakte Behandlung eines Bronchialkarzinoms ist zum einen vom Krankheitsstadium abhängig und zum anderen von der Tumorart. Kleinzellige und nicht-kleinzellige Lungentumore sprechen nämlich in unterschiedlicher Weise auf die Behandlungsmethoden an, vor allem auf die Chemotherapie. 

Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom  

Die überwiegende Zahl der Erkrankten leidet unter dieser Art des Lungenkrebses. Es stehen lokale Therapiemöglichkeiten wie Operation und Strahlenbehandlung, aber auch systemische Therapien zur Verfügung. Systemische Behandlungen wirken im gesamten Körper (Chemotherapie, Immuntherapien). Oftmals werden die verschiedenen Therapieformen je nach Stadium miteinander kombiniert. In den frühen Krankheitsstadien sind Operationen und vollständige Tumorentfernungen das Therapiemittel der ersten Wahl. Gelingt eine vollständige operative Tumorentfernung, so sind die Heilungschancen gut.  

Wenn der Krebs schon in umliegendes Gewebe vorgedrungen ist oder benachbarte Lymphknoten von den malignen Krebszellen befallen wurden, kann es zielführend sein, im Anschluss an die Krebsoperation noch eine Strahlenbehandlung oder Chemotherapie mit Zytostatika durchzuführen: Zytostatika sind Medikamente, die das rasch wachsende Krebsgewebe zerstören. 

Wird eine Chemotherapie mit einer Strahlentherapie kombiniert, sprechen Mediziner von einer sogenannten Radiochemotherapie. Diese bewirkt, dass der maligne Tumor oft kleiner wird und letztlich durch eine Operation beseitigt werden kann. Ärzte bezeichnen eine solche Vorgehensweise als neoadjuvante Therapie. 

Antikörper- und Immuntherapie bei einem Bronchialkarzinom 

Die Antikörper- sowie die Immuntherapie gehören zur sogenannten zielgerichteten Krebsbehandlung. Diese Art der Therapie kann aktuell hauptsächlich beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium als Option in Betracht gezogen werden.
Das Ziel dieser beiden Behandlungsmethoden ist, dass das körpereigene Immunsystem die Tumorzellen erkennt und bekämpft. Auf diese Weise soll das Tumorwachstum gestoppt werden. 

Kleinzelliges Lungenkarzinom  

Liegt eine solche kleinzellige Tumorart vor, erfolgt in der Regel keine Operation, denn bereits bei der Diagnose des Bronchialkarzinoms haben die Tumorzellen bei den meisten Betroffenen schon Fernmetastasen gebildet. Diese Tumorart reagiert jedoch sehr empfindlich auf eine chemotherapeutische Behandlung. Die Medikamente, die dabei zum Einsatz kommen, sind Zytostatika. Konkret handelt es sich hier um Zellgifte, die das Wachstum besonders rasch wachsender Zellen wie etwa maligner Tumorzellen stoppen können. Der Vorteil bei dieser chemotherapeutischen Behandlung liegt darin, dass auch die Tumorzellen in den Tochtergeschwülsten mitbehandelt werden. 

Meistens wird auch noch eine Strahlentherapie mit hinzugenommen bzw. an die Chemotherapie angeschlossen. Dadurch lassen sich beispielsweise Lymphknotenmetastasen und Lungenbeschwerden aufgrund des Tumors mindern.
Gleichzeitig hat die Strahlenbehandlung zum Ziel, möglichen Metastasen im Gehirn vorzubeugen – hierzu wird gezielt der Kopf bestrahlt. Diese Behandlung wird im Grunde auch dann durchgeführt, wenn es noch keine Anzeichen für Gehirnmetastasen gibt. 

Durch eine Operation lässt sich dieser kleinzellige Tumor nur in einem Frühstadium entfernen, also wenn er im ersten Krankheitsstadium noch besonders klein ist. Bei dieser Art des Bronchialkarzinoms ist das allerdings nur sehr selten der Fall.  

Das können Sie selbst tun  

  • Rund 85-90 % aller bösartigen Lungentumore sind auf das Rauchen zurückzuführen. Die beste Prävention ist daher in jedem Fall der vollkommene Verzicht auf Tabakkonsum. Darüber hinaus sollte man sich auch nicht in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird, denn auch Passivrauchen steigert das Erkrankungsrisiko. Auch im fortgeschrittenen Lebensalter bzw. nach vielen Jahren des Raucherdaseins ist es noch nicht zu spät aufzuhören. Der Rauchstopp lohnt sich aus vielen verschiedenen Gründen. 

    Der Tabakverzicht verhindert nicht nur eine weitere Schädigung der Lunge, sondern hilft auch, dass neue, gesunde Zellen entstehen können, die die Atemwege wieder verbessern. Letztlich kann sich sogar das Verhältnis von gesunden zu kranken Zellen wieder umkehren, sodass ein Lungenkarzinom verhindert werden kann.  

    Daher gilt: Es ist niemals zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören und selbst Menschen, die schon an Krebs erkrankt sind, profitieren noch vom Rauchstopp.  

  • Wenn Sie am Arbeitsplatz mit krebserregenden Substanzen in Berührung kommen, sollten Sie sich gewissenhaft an die Sicherheitsvorkehrungen halten.  

  • Patientinnen und Patienten sind ihrer Erkrankung nicht hilflos ausgeliefert. Jeder kann selbst entscheiden, wie der neue Alltag nun aussehen sollen. Selbst einen Einfluss ausüben zu können, schafft Hoffnung und Mut. 
    Zudem sind Mediziner für eine erfolgreiche Krebsbehandlung auf die Mitarbeit der Patientinnen und Patienten angewiesen. Das bedeutet, dass Therapiesitzungstermine und verordnete Medikamente verantwortungsbewusst wahrgenommen bzw. eingenommen werden müssen.  

  • Ernähren Sie sich gesund, ausgewogen und nährstoffreich, denn vor allem im Fall einer Erkrankung braucht der Körper ausreichend Kraft für den Kampf gegen den bösartigen Tumor und die mitunter körperlich anstrengende Behandlung.  

  • Auch Entspannungsübungen oder sportliche Aktivitäten können helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Für viele Betroffene ist auch ein möglicher beruflicher Wiedereinstieg ein großer Stabilitätsfaktor, wenn die Behandlung ausgestanden ist. Wichtig ist hierbei jedoch immer, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und schrittweise in einen neuen, selbstbestimmten Alltag zurückzufinden. Überfordern Sie sich nicht.