Sonnenbrand - Welche Maßnahmen sind richtig & hilfreich?

Die warme Sommersonne zieht jeden von uns in die freie Natur, ganz egal ob in den Strandurlaub, zum Grillen in den Park, an den See oder einfach zum Entspannen im heimischen Garten oder auf dem Balkon. So herrlich und wohltuend das Sonnenbaden auch ist, eine zu lange Sonnenexposition kann schmerzhafte Folgen auf der Haut nach sich ziehen: Es kommt zum Sonnenbrand, einer sogenannten Dermatitis solaris.
Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie sich ein Sonnenbrand auf der Haut zeigt, was mit sonnengeschädigter Haut zu tun ist, wie gefährlich Hautverbrennungen durch UV-Sonnenlicht eigentlich sind und wie Sie wirksam vorbeugen können.
Das passiert bei einer Dermatitis solaris
Dermatitis solaris, Erythema solare oder UV-Erythem lauten die medizinischen Fachbezeichnungen für einen Sonnenbrand.
Beim Sonnenbrand kommt es zu einer akuten Entzündung der oberflächlichen Schichten der Haut. Diese Entzündung äußert sich durch eine deutlich wahrnehmbare Hautrötung und vereinzelt sogar durch eine Blasenbildung.
Die Ursache für einen Sonnenbrand ist eine zu lange und zu intensive UV-Strahlung, insbesondere UV-B-Strahlung. Ein Sonnenbrand kann sowohl durch natürliche Sonneneinstrahlung entstehen, aber auch durch künstliche Strahlungsquellen.
Die Strahlen betreffen vorwiegend die oberste Hautschicht, die sogenannte Epidermis, doch auch die darunterliegende Hautschicht (Dermis) kann von der Entzündung betroffen sein. Kommt es über Jahre hinweg immer wieder zu Sonnenbränden, beschleunigt das den natürlichen Prozess der Hautalterung und führt zudem zu sogenannten lichtbedingten Hautschäden. Dadurch steigt auch das Risiko für Hautkrebs.
Im ICD-10, dem internationalen Krankheitsverzeichnis, findet sich der Sonnenbrand (Dermatitis solaris acuta) im Kapitel „Krankheiten der Haut und der Unterhaut durch Strahleneinwirkung“ unter der Nummern L55.
Die unterschiedlichen Hauttypen im Überblick
Abhängig davon, wie die Haut auf UV-Strahlung reagiert, können fünf Hauttypen unterschieden werden:
Hauttyp 1
Dieser Typ zeichnet sich durch eine helle Haut, helle Augen, hellblonde bis rötliche Haare und Sommersprossen aus. Dieser Hauttyp bräunt sich nicht, sondern erleidet schnell einen Sonnenbrand. Der Eigenschutz dieses Hauttyps beträgt maximal 10 Minuten. Menschen mit Hauttyp 1 sollten zu Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 greifen.
Hauttyp 2
Dieser Hauttyp zeichnet sich durch eine helle Haut, blau-graue, grüne oder hellbraune Augen aus. Die Haare sind blond bis hellbraun und auch dieser Typ hat häufig Sommersprossen. Hauttyp 2 bräunt sich kaum, bekommt jedoch rasch einen Sonnenbrand. Der Eigenschutz der Haut beträgt 10 bis maximal 20 Minuten. Menschen mit Hauttyp 2 sollten zu Sonnenschutzprodukten mit Lichtschutzfaktor 50 greifen.
Hauttyp 3
Menschen, die diesem Hauttyp 3 angehören, haben eine helle bis hellbraune Haut, eine braune Augenfarbe und meistens eine dunkelblonde bis hellbraune Haarfarbe. Sie haben nur selten Sommersprossen im Gesicht. Dieser Hauttyp bräunt sich in der Regel gut, kann jedoch gelegentlich auch einen Sonnenbrand bekommen. Der Eigenschutz der Haut liegt zwischen 20 und 30 Minuten. Für diesen Hauttyp empfehlen sich Sonnenschutzprodukte mit Lichtschutzfaktor 30 oder besser auch 50, da dieser auch für dunklere Hauttypen gut geeignet ist.
Hauttyp 4
Hellbraune Haut, eine dunkle bis dunkelbraune Augenfarbe sowie dunkelbraune Haare sind charakteristisch für diesen Hauttyp. Menschen mit diesem Hauttyp werden schnell braun und erleiden nur einen seltenen oder einen mäßigen Sonnenbrand. Der Eigenschutz der Haut liegt zwischen 30 und 40 Minuten. Empfehlenswert sind Sonnenschutzprodukte mit Lichtschutzfaktor 30 oder mehr.
Hauttyp 5
Typisch für Hauttyp 5 ist eine dunkelbraune bis schwarze Haut, eine dunkelbraune Augenfarbe sowie dunkelbraune bis schwarze Haare. Menschen mit diesem Hauttyp werden schnell braun und erreichen auch eine tiefe Bräunung. Sie bekommen im Allgemeinen keinen Sonnenbrand. Der Hauteigenschutz liegt bei 60 bis 90 Minuten.
Auch Menschen, die diesem Hauttyp angehören, sollten Sonnenpflegeprodukte mit Lichtschutzfaktor 30 oder mehr verwenden, um sich rundum vor negativen Auswirkungen der UV-Strahlen zu schützen, so etwa vor bösartigen Melanomen (Hautkrebs) und (vorzeitiger) Hautalterung.
Generell spielt hinsichtlich des Hautsonnenschutzes nicht nur der Lichtschutzfaktor eine wichtige Rolle, sondern auch die verwendete Menge des Sonnenschutzmittels, die Tageszeit sowie die individuelle Hautempfindlichkeit und, ob viele sekundäre Pflanzenstoffe in der Haut abgelagert sind.
Eigenschutzmechanismus der Haut
Die Haut des Menschen besitzt mehrere Mechanismen, um sich und den gesamten Organismus vor UV-Strahlung zu schützen:
Der erste Eigenschutzmechanismus der Haut liegt in der Verdickung der Epidermis (oberste Hautschicht, auch Hornschicht genannt). Sie ist in der Lage, UV-Strahlen zu absorbieren. Durch anhaltende UV-Strahlung verdickt sich die Hornzellschicht: Es entsteht die sogenannte Lichtschwiele, die das Sonnenlicht dann filtert und reflektiert. Durch diese Verdickung der Hornhaut kann der Eigenschutz der Haut ungefähr um das Vierfache gesteigert werden. Das entspricht in etwa einem Sonnenschutzprodukt mit Lichtschutzfaktor 4. Die Entstehung der Lichtschwiele benötigt ca. 3 Wochen.
Der zweite Eigenschutzmechanismus der Haut liegt in ihrer Sofortpigmentierung durch UV-A-Strahlung: Vorgefertigtes Pigment (Hautfarbstoff Melanin) wird als Notmaßnahme abgegeben.
Den dritten Schutzmechanismus macht die verzögerte Pigmentierung durch Neusynthese (Neubildung) von Melanin aus, welche durch UVB-Strahlung nach ein paar Tagen stattfindet. Hautpigmentzellen, die sogenannten Melanozyten, befinden sich direkt unter der Hornhaut und bilden das Hautpigment Melanin, das für die Hautbräune verantwortlich ist. Dieser Pigmentneubildungsprozess sowie der Transport der Pigmente in höher gelegene Epithelschichten schreiten nur langsam voran.
Durch die Hautbräunung werden die darunterliegenden Hautschichten und insbesondere die DNA der Zellkerne vor der schädlichen UV-B-Strahlung geschützt. Menschen mit einem hellen Hauttyp besitzen weniger Melanin als dunkle Hauttypen. Sie sind somit wesentlich empfindlicher gegenüber dem Sonnenlicht. Je mehr Melanin-Farbstoff eingelagert wird, desto dunkler ist der Grad der Hauttönung. Eumelanin, das eine bräunlich-schwärzliche Färbung von Haut und Haaren bewirkt ist dabei effektiver als Phäomelanin, das eine rötlich-gelbe Färbung hervorruft.
Wo liegt der Unterschied zwischen einer Sonnenallergie und einem Sonnenbrand?
Ein Sonnenbrand muss von einer Sonnenallergie differenziert werden. Diese Unterscheidung ist wichtig, damit die auftretenden Beschwerden richtig behandelt werden können.
Bei einem Sonnenbrand erscheinen großflächige Rötungen auf der Haut, die stark spannt, juckt und brennt. Die ersten Anzeichen machen sich ungefähr drei bis fünf Stunden nach dem Sonnenbaden bemerkbar. In der Regel klingt ein Sonnenbrand innerhalb von etwa drei Tagen wieder ab. Nach rund sieben Tagen schält sich die Haut in den meisten Fällen.
Demgegenüber umfasst der Begriff Sonnenallergie, auch als polymorphe Lichtdermatose (PLD) bezeichnet, diverse Hautreaktionen, die zwar durch das Licht der Sonne ausgelöst werden, jedoch häufig allergisch bedingt sind. Hier ist also nicht die Sonnenlichtmenge entscheidend, sondern vielmehr die Veranlagung der Betroffenen für eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit, vor allem im Bereich der UV-A-Strahlung. Die Sonnenallergie betrifft vor allem Menschen mit einer empfindlichen Haut. Eine Form der Sonnenallergie ist die Mallorca-Akne.
Sonnenbrand
Typische Anzeichen sind:
Hautrötung
Hautschwellungen
Juckreiz und Schmerzen
Blasen sind möglich
Sonnenallergie
Die auftretenden Hautreaktionen können von einer Person zur nächsten variieren:
Juckreiz
Quaddeln, Pickel, Plaques oder Flecken auf den besonnten Arealen, mit Streureaktion
Solarium und Sonnenbrand
Die Solarium-Bräune wird von vielen Menschen oft als weniger gesundheitsschädlich angesehen als ein durch Sonnenlicht verursachter Sonnenbrand. Die starke künstliche UV-Strahlung im Solarium hat jedoch ähnliche akute und langfristige Auswirkungen wie das natürliche UV-Sonnenlicht. Sie fördert noch schneller die Hautalterung und die Gefahr für die Entstehung von Hautkrebs. Bei extremer Überdosierung ist auch ein Sonnenbrand möglich.
Mit dem Vorbräunen im Solarium versuchen Menschen, ihre Haut auf die Sommersonne vorzubereiten. Viele Solarien geben jedoch nur UV-A-Strahlung ab: Hiervon wird man zwar kurzzeitig braun mit kurzfristig ausgeschüttetem vorgebildeten Pigment ohne größere Schutzwirkung, doch der UV-Hauteigenschutz, der die eigentliche Sonnenbrandprävention ist, baut sich dadurch kaum auf. Dafür sind ausreichend UV-B-Strahlen notwendig. Es fehlt die Lichtschwiele.
Kinderhaut und Sonnenbrandgefahr
Kinder haben eine zarte und feine Haut und bekommen wesentlich schneller einen Sonnenbrand. Ihre Haut ist im Vergleich zur Haut von erwachsenen Menschen viel empfindlicher und pigmentärmer. Die Sonnenbrandgefahr ist an Körperstellen wie Gesicht, Armem und Beinen besonders hoch, denn diese Hautpartien sind im Sommer oftmals der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Darüber hinaus können Kinder auch leichter unter einer Hitzeerschöpfung oder einem Sonnenstich leiden.
Kinderhaut braucht aus diesem Grund einen ausreichenden Sonnenschutz, sowohl durch Sonnenpflegeprodukte mit einem hohen Lichtschutzfaktor wie auch durch UV-Kleidung.
Symptome
Die Intensität eines Sonnenbrandes wird abhängig von den auftretenden Symptomen in drei Gruppen kategorisiert:
Sonnenbrand ersten Grades
Juckreiz und brennendes Hautgefühl
Vereinzelt können die betroffenen Hautareale leicht schmerzen.
Die lichtgeschädigten Hautstellen sind überwärmt, gerötet und spannen unangenehm.
Sonnenbrand zweiten Grades
Auf der Haut kann es zur Blasenbildung kommen.
Die betroffenen Hautbereiche erscheinen intensiv gerötet.
Im Verlauf des Heilungsprozesses schält sich die Haut meist
Es treten Schmerzen auf.
Sonnenbrand dritten Grades
Bei diesem schweren Sonnenbrand kommt es zu starken Verbrennungen auf der Haut.
Die obersten Hautschichten sind durch die intensiven UV-Strahlen zerstört und beginnen, sich abzulösen.
Es können im schlimmsten Fall Narben und bleibende Hautpigmentierungen zurückbleiben.
Es treten starke Schmerzen auf.
Brandblasen dürfen in keinem Fall selbst geöffnet werden, da es ansonsten zu einer bakteriellen Infektion kommen kann.
Im Allgemeinen erleiden die meisten Menschen einen Sonnenbrand ersten Grades. Dieser kann problemlos selbst behandelt werden. Bei einem großflächigen und starken Sonnenbrand kann es zusätzlich zur Hautblasenbildung noch zu weiteren Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden kommen. Bei solchen Symptomen sollten Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt wenden, denn diese Beschwerden können ein Hinweis auf einen Sonnenstich oder gar einen Hitzschlag sein.
Auch die zarte Lippenhaut braucht einen adäquaten Schutz vor intensiver UV-Strahlung. Insbesondere auf der Unterlippe kann es ansonsten rasch zu unangenehmen Schwellungen und Rötungen kommen. Außerdem kann ein Lippensonnenbrand brennende Schmerzen, Bläschen, Schuppenbildung und Krusten hervorrufen. Grundsätzlich gilt ein Sonnenbrand im Gesicht als besonders unangenehm.
Verlauf
In der Regel zeigt sich ein Sonnenbrand innerhalb der ersten sechs Stunden nach dem Sonnenbaden und erreicht nach etwa 12 bis maximal 24 Stunden seinen Höhepunkt.
Nach rund 72 Stunden beginnen die Symptome wieder abzuklingen und die Haut schuppt sich meist. Für gewöhnlich heilt ein Sonnenbrand nach höchstens zwei Wochen vollständig aus.
Ein großflächiger Sonnenbrand mit Blasenbildung gleicht einer Hautverbrennung zweiten Grades. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen, die nicht mehr gut pigmentieren und eine zartere Haut haben, besteht in einem solchen Fall eine besondere Gefahr.
Sonnenbrände können die Entstehungsgefahr für Hauttumoren erhöhen, auch dann, wenn sie Jahrzehnte zurückliegen! Die übermäßige, intensive UV-Strahlung kann die Zellen der Haut zerstören und ihr Erbgut schädigen. Häufige Sonnenbrände in der Kindheit sind somit ein bedeutender Risikofaktor für eine spätere Hautkrebserkrankung, zum Beispiel für ein Melanom (schwarzer Hautkrebs), ein Basaliom oder ein Spinaliom (weißer Hautkrebs).
Aus diesem Grund gilt die Regel: Vorsorge ist besser als Nachsorge! Es ist viel besser, rechtzeitig vorzubeugen als einen Sonnenbrand zu riskieren.
Häufige Sonnenbrände beschleunigen zudem den natürlichen Hautalterungsprozess. Das äußert sich durch eine vorzeitige Faltenbildung, erweiterte Äderchen und die Entstehung von Altersflecken.
Ursachen und Risikofaktoren
Sonnenbrand entsteht durch eine zu intensive Sonneneinstrahlung auf die Haut. Im Grunde wird der Sonnenbrand nur durch einen Teil des Sonnenlichts, nämlich durch die sogenannte ultraviolette Strahlung (UV) verursacht. Dieses ultraviolette Licht können wir Menschen weder sehen noch fühlen.
UV-Strahlung setzt sich zusammen aus UV-A, UV-B sowie UV-C-Strahlen.
UV-A-Strahlen: Sie sind langwellig, dringen tief in die Haut ein und greifen das elastische Hautbindegewebe an. Diese UV-Strahlen lassen die Haut rascher altern. Zudem fördern sie Hautkrebs, in dem sie freie Radikale entstehen lassen und die Tumorreparatur unterdrücken.
UV-B-Strahlen sind kurzwellig und energiereich. Sie verursachen den eigentlichen Sonnenbrand sowie direkte DNA Schäden.
UV-C-Strahlung gilt als besonders gefährlich, sie wird aber fast vollständig durch die Ozonschicht in der Atmosphäre abgefangen.
Je höher die Sonnenposition am Himmel ist, desto intensiver sind auch die UV-Sonnenstrahlen und desto schneller kann auch ein Sonnenbrand entstehen. Doch nicht jede Haut reagiert in gleicher Weise empfindlich auf die Sonnenstrahlung.
Unsere Haut verfügt über einige Schutz- und Reparaturmechanismen, die den Schäden durch UV-Lichtstrahlen entgegenwirken können. Doch diese Mechanismen sind begrenzt. Reicht beispielsweise die Pigmentierung der Haut nicht aus, um das UV-Licht abzublocken, entsteht ein Sonnenbrand. Das passiert besonders häufig bei Menschen mit Hauttyp I und II sowie bei Kindern und alten Menschen.
Bei sehr intensiver und anhaltender Sonneneinstrahlung kann ein Sonnenbrand aber so gut wie jeden Menschen und jeden Hauttyp treffen.
Die UV-Strahlen dringen vor bis in die tiefen Hautschichten und lösen dort eine Entzündungsreaktion aus. Es kommt zu den klassischen Sonnenbrandsymptomen.
Die Ursachen eines Sonnenbrands im Überblick:
Zu intensives Sonnenbaden
Sonnenschutz mit einem zu geringen Lichtschutzfaktor
Unterschätzen der Sonneneinstrahlung durch Reflexion (z.B. auf dem Wasser oder auf Schnee), im Schatten oder an bewölkten Tagen.
Längerer Aufenthalt an der Wasseroberfläche oder auf dem Wasser, zum Beispiel beim Segeln, Schnorcheln oder Schwimmen.
Auch auf Schneefeldern kann die UV-Belastung sehr hoch sein, da das Licht hier besonders stark reflektiert wird.
Eine starke UV-Belastung ist auch in höheren Lagen wie in den Bergen gegeben.Einnahme bestimmter Medikamente: Einige Mittel wie Johanniskraut oder Antibiotika steigern die Lichtempfindlichkeit.
Therapie
Die Behandlung eines Sonnenbrands hängt vom Schweregrad ab. Bei einem leichten Sonnenbrand reicht die Kühlung der betroffenen Hautstellen aus. Darüber hinaus sind feucht-kalte Umschläge mit Schwarztee, Grüntee, Kamille, Quark, Joghurt oder Aloe Vera pur sehr wohltuend. Bei schweren Sonnenbränden ist dieses Hausmittel hingegen nicht geeignet!
Ebenfalls können hautberuhigende Pflegelotionen mit Dexpanthenol zur Anwendung kommen. Sollen die Präparate auf Kinderhaut eingesetzt werden, so muss im Vorfeld sichergestellt werden, dass die Mittel auch für die entsprechende Altersgruppe geeignet sind.
Bei Bedarf kann die Ärztin oder der Arzt ein entzündungshemmendes Kortikosteroid (Cortison) verschreiben, das lokal als Lotion oder Creme angewendet wird.
Sonnenbrand mit Blasenbildung
Ein solcher Sonnenbrand sollte unbedingt ärztlich behandelt werden. Verursachen Brandblasen ein ausgeprägtes Schmerz- und Spannungsgefühl, so kann die Dermatologin oder der Dermatologe den Blaseninhalt unter Umständen zur Druckentlastung durch eine Punktion entleeren. Anschließend wird ein steriler Verband angelegt.
Auch bei einem Sonnenbrand Grad II können feuchte Umschläge sowie kühlende Lotionen und Gele Juckreiz- und Schmerzbeschwerden lindern. Unter Umständen müssen auch Cortison-Präparate in Lotion- oder Gel-Form aufgetragen werden. Bei starken Schmerzen kann ein Schmerzmittel wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure (ASS) verabreicht werden.
Nimmt ein Sonnenbrand zweiten Grades mehr als die Hälfte der Körperoberfläche ein, so kommt eine stationäre Krankenhausbehandlung infrage. Verloren gegangene Mineralsalze und Flüssigkeiten können durch spezielle Elektrolytinfusionen wieder ausgeglichen werden. Durch die innerliche Cortison-Gabe über einige Tage hinweg kann die Entzündungsreaktion des Körpers effektiv gedämpft werden.
Sonnenbrand dritten Grades – ein Notfall für Hautspezialistinnen- und Spezialisten
Bei einem solchen starken Sonnenbrand ist eine stationäre Behandlung in einer Hautklinik erforderlich. Durch die stark sonnengeschädigte Haut haben die Betroffenen im Allgemeinen viel Flüssigkeit und wichtige Mineralsalze verloren. Diese werden durch Infusionen wieder zugeführt. Zur Dämpfung der entzündlichen Reaktion kann ein Cortison-Präparat als Tablette oder ebenfalls als Infusion verordnet werden.
Zur Vorbeugung einer bakteriellen Infektion der Wunden wird ein Antibiotikum eingesetzt.
Das können Sie selbst tun
Bei einem leichten Sonnenbrand können diverse Hausmittel zur Linderung der Beschwerden zum Einsatz kommen:
Kühlung der Haut
Zum Kühlen der Haut gibt es verschiedene After-Sun-Produkte im Handel. Darüber hinaus helfen Naturmittel wie etwa kaltes Wasser, Schwarztee-Umschläge, Naturjoghurt oder Quark bei der Linderung der Sonnenbrandsymptome.
Ausreichende Flüssigkeitsversorgung
Ein Sonnenbrand hat einen starken Flüssigkeitsverlust zur Folge. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, das Flüssigkeitsdefizit durch Wasser, Saftschorlen oder ungesüßte Tees wieder auszugleichen.
Aloe-Vera-Hautpflege
Gele und Lotionen mit Aloe Vera wirken nicht nur angenehm kühlend, sondern auch entzündungshemmend. Achten Sie jedoch beim Kauf darauf, nur Produkte ohne allergieauslösende Inhaltsstoffe wie etwa Konservierungsmittel, Parabene oder Duftstoffe zu kaufen oder verwenden Sie den Wirkstoff pur aus der Pflanze.
Gurken und Salat
Auch mit sauberen Salatblättern oder Salatgurken können sie bei einem sehr leichten Sonnenbrand die betroffenen Hautstellen kühlen. Bei schwereren Sonnenbränden sollte dieses Hausmittel nicht angewendet werden.
Bei einem Sonnenbrand sollten Sie auf folgende Maßnahmen verzichten:
Zur Behandlung von mittelschweren und schweren Sonnenbränden sollten Sie keinen Joghurt oder Quark verwenden. Diese Lebensmittel können die betroffenen Hautareale zusätzlich reizen und sogar dazu führen, dass Bakterien in die Haut gelangen. Im schlimmsten Fall kann es infolgedessen zusätzlich zum Sonnenbrand auch noch zu einer bakteriellen Infektion kommen.
Rückfettende Cremes sind ebenfalls nicht geeignet, denn diese Hautpflegeprodukte hinterlassen kein angenehm kühles Gefühl auf der Haut. Darüber hinaus bewirken sie einen Hitzestau in der Haut.
Legen Sie keine Kältekompressen direkt auf die sonnengeschädigten Hautstellen. Kühlen Sie die Haut niemals mit Kompressen oder Cool-Packs direkt aus dem Eisfach, sondern wickeln Sie das Kühlmittel in einen Waschlappen oder in ein Handtuch. Ansonsten sind die Kühlmittel viel zu kalt und es kann zu einer weiteren Hautschädigung (Erfrierungen/Kälteschaden) kommen.
Effektive Sonnenbrandprävention – so schützen Sie Ihre Haut vor UV-Schäden
Zu einem Sonnenbrand muss es gar nicht erst kommen, wenn Sie rechtzeitig einige Schutzmaßnahmen ergreifen. Die wichtigste Basismaßnahme ist dabei, sich nicht lange und vor allem nicht ungeschützt in der prallen Sonne aufzuhalten. Insbesondere in den Mittagsstunden ist die UV-Sonnenstrahlung zu intensiv, sodass rasch Lichtschäden entstehen können. Eine Merkregel sagt: „Between eleven and three, stay under a tree“, das heißt, zwischen 11 Uhr vormittags und 15 Uhr nachmittags sollte man im Schatten bleiben.
Auch lange UV-Kleidung und eine Sonnenschutz-Kopfbedeckung leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor direkter UV-Strahlung. Besonders einen Sonnenhut ist sehr wichtig, denn zu viele Sonne kann zu einem Sonnenstich führen. Dieser macht sich durch Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel sowie eine Bewusstseinstrübung bemerkbar.
Wenn Sie sportlich aktiv sein möchten, sollten Sie das in den frühen Morgenstunden oder am Abend tun, weil zu diesen Zeiten die Intensität der Strahlung geringer ist, vor allem in den heißen Sommermonaten.
Cremen Sie Ihre Haut immer gründlich ein und wählen Sie Sonnenschutzprodukte mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Damit schützen Sie die Haut vor einem Sonnenbrand und Lichtschäden.
Die heute üblichen Sonnenschutzmittel entfalten sofort nach dem Auftragen Ihren Schutz. Hierbei gilt, dass die Eigenschutzzeit der Haut (entsprechend dem Hauttyp) um den jeweiligen Faktor verlängert wird. (Eigenschutzzeit mit Lichtschutzfaktor multipliziert ergibt die neue Schutzzeit in Minuten). Einmal eincremen reicht jedoch nicht immer! Zum Aufrechterhalten des Schutzes muss meist nachgecremt werden. Tragen Sie insbesondere dann neuen Sonnenschutz auf, wenn Sie schwimmen waren oder bei heißen Temperaturen geschwitzt haben.
Nach Ablauf der Schutzzeit hilft nur noch, die Haut mit Kleidung zu bedecken oder sich in Innenräumen aufzuhalten und so gänzlich der Sonne zu entgehen, um einen Sonnenbrand und sonstige Lichtschäden zu vermeiden.Auch im Wasser müssen Sie sich besonders vor einem Sonnenbrand schützen, denn in rund einem Meter Wassertiefe lassen sich noch immer etwa 50 % der UV-B-Strahlen und 80 % der UV-A-Strahlen messen. Das heißt also, dass sie auch beim Schnorcheln und Schwimmen leicht einen Sonnenbrand erleiden können, beispielsweise am Rücken oder im Gesicht.
Bemerkt wird das leider oft sehr spät, denn die Wasseroberfläche absorbiert den größten Teil des Infrarotlichts, sodass diese Strahlen unter Wasser nicht auf die Haut treffen. Die Infrarotstrahlen bewirken jedoch die Erwärmung der Haut und könnten somit ein wertvolles Warnzeichen für einen drohenden Sonnenbrand sein. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, auch im Wasser vor einem Sonnenbrand geschützt zu sein: Cremen Sie Ihre Haut großzügig mit einem wasserresistenten Sonnenschutzmittel ein. Einen guten Zusatzschutz bietet Ihnen beim Tauchen oder Schnorcheln ein zertifiziertes UV-Schutz-Shirt (ISO 801).Mit der Meereshöhe sowie mit zunehmender Nähe zum Äquator steigt auch die Intensität der UV-Strahlen. Am Mittelmeer sowie in den Bergen können Sie leichter einen Sonnenbrand bekommen als in Tal-Lagen oder beispielsweise in Finnland.
Unterschätzen Sie bitte auch nicht die Sonnenlichtreflexion. Wasseroberflächen, Schnee, aber auch Sand werfen UV-Strahlung wie ein Spiegel zurück. Auf diese Weise können Sie etwa beim Skifahren ebenso leicht einen Sonnenbrand bekommen wie im Sommer am Strand.