Tiefe Venenthrombose (TVT)

Verschließt ein Thrombus (Blutgerinnsel) zum Teil oder auch vollständig eine Vene im Bein- oder Beckenbereich, so entsteht eine Beinvenenthrombose. Diese Adern sammeln das Blut aus dem Becken, den Beinen und den Füßen und leiten es zurück zum Herzen. Kommt es zu einer Beinvenenthrombose, ist das ein medizinischer Notfall, der unbedingt ärztlich behandelt werden muss. Wird nicht rechtzeitig eine Therapie eingeleitet, kann es infolge einer Thrombose der tiefen Venen zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie kommen. Lesen Sie hier alles Wichtige zu diesem Thema.
Das passiert bei einer tiefen Venenthrombose (TVT) am Bein
Ein Verschluss der tiefen Venen durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) gehört zu den häufigsten akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei der überwiegenden Zahl der venösen Thrombosefälle, das heißt konkret bei mehr als 90 % der Patienten, verschließt ein Blutgerinnsel tief liegende Beinvenen, insbesondere im Unterschenkelbereich. Der Thrombus kann das Gefäß teilweise oder auch komplett verschließen und somit für einen Blutstau sorgen. In selteneren Fällen wird auch eine Beckenvenenthrombose diagnostiziert.
Die tiefe Venenthrombose wird in der medizinischen Fachterminologie auch als Thromboembolie bzw. Phlebothrombose bezeichnet. Weil der Gefäßverschluss jedoch vorwiegend in den Beinvenen auftritt, sprechen Ärzte auch von einer tiefen Beinvenenthrombose (TBVT) oder einfach einer Thrombose im Bein.
Im ICD-10, dem internationalen Krankheitsverzeichnis, findet sich die tiefe Venenthrombose (TVT) im Kapitel „Krankheiten der Venen, der Lymphgefäße und der Lymphknoten“ unter der Nummer I80.2.
Phlebothrombose und Thrombophlebitis – wo ist der Unterschied?
Die tiefen Beinvenen übernehmen eine sehr wichtige Funktion im Körper des Menschen, denn sie sorgen für den Blutrückfluss zum Herzen.
Eine Entzündung bzw. ein Thrombus (Blutgerinnsel) kann aber nicht nur in den tiefen Venen entstehen, sondern auch in den oberflächlichen Venen. Kommt es zu einer solchen Thromboseerkrankung, ist die Rede von einer „oberflächlichen (Bein-)Venenthrombose“, kurz OVT.
Der medizinische Begriff „Thrombophlebitis“ bezeichnet die Entzündung einer gesunden, oberflächlichen Vene, in der es zu einer Blutgerinnsel-Bildung (Thrombus) gekommen ist. Mediziner sprechen auch von einer Thrombophlebitis superficialis bzw. einer oberflächlichen Venenthrombose. Diese Erkrankung ist sozusagen die „kleine Schwester“ einer tiefen Beinvenenthrombose und kommt in der Praxis eher selten vor.
Im Vergleich dazu bezeichnet der Fachbegriff Phlebothrombose eine Thrombose der tiefen Venen.
Diese beiden Formen der Thrombose unterscheiden sich voneinander in ihrem Verlauf, in den gesundheitlichen Folgen sowie in der Therapie. Patienten mit einer Phlebothrombose, also einer Blutgerinnsel-Bildung in den tiefen Venen, haben ein erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie.
Wie muss eine Thrombophlebitis therapiert werden?
Die Behandlung einer Thrombophlebitis richtet sich nach verschiedenen Faktoren, so beispielsweise:
Wie lange bestehen die Beschwerden bereits?
Welche oberflächlichen Venen sind betroffen?
Wie groß ist das Blutgerinnsel (Thrombus) in der betroffenen Vene?
Das Behandlungsziel besteht darin zu vermeiden, dass aus einer oberflächlichen Thrombophlebitis eine Phlebothrombose wird, das heißt, dass sich die Entzündung oder Thrombose auf das tiefe Venengefäßsystem ausweitet. Es geht im Wesentlichen also darum, eine tiefe Beinvenenthrombose und somit das Risiko einer Lungenembolie zu verhindern.
Welche Thrombosearten gibt es?
Bei einer Thrombose-Erkrankung verschließt ein sogenannter Thrombus (Blutgerinnsel) ein körpereigenes Blutgefäß. Infolgedessen kann nur noch sehr wenig oder sogar überhaupt kein Blut mehr durch das Gefäß hindurchfließen. Besteht der Verdacht auf eine solche Erkrankung, muss umgehend eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden!
Grundsätzlich werden zwei Thrombose-Arten unterschieden:
Thrombosen der Blutadern – venöse Thrombose
Das ist die am häufigsten vorkommende Art der Thrombosen.
Innerhalb dieser Gruppe werden zwei weitere Unterformen differenziert, nämlich eine Thrombose der oberflächlichen Venen sowie eine Thrombose der tiefen Venen.
Über 90 % aller Thrombosen treten in den tiefen Venen der Beine auf. Bei kleineren Thrombosen bleibt der Gefäßverschluss unbemerkt, denn der Blutfluss kann auf andere Venen ausweichen. Kommt es aber zu einem Verschluss großer Gefäße, kann das Blut nicht mehr ordnungsgemäß oder sogar überhaupt nicht mehr abfließen. Infolgedessen schwillt das betroffene Bein stark an, erscheint gerötet und überhitzt. Darüber hinaus können auch starke Schmerzbeschwerden entstehen.Eine sehr stark gefürchtete Komplikation einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) ist eine Lungenarterienembolie. Löst sich das Blutgerinnsel nämlich aus der Beinvene ab, wird es entlang der Gefäße bis zum Herzen zurücktransportiert und gelangt so auch in die Lunge. Wird dort ein Lungengefäß verschlossen (Embolie) äußert sich das durch Atemnot, Schmerzen in der Brust sowie einem Untergang von Lungengewebe. Eine solche Lungenarterienembolie ist ein absoluter Notfall und muss umgehend medizinisch behandelt werden.
Gefäßverschlüsse der oberflächlichen Venen kommen wesentlich seltener vor und werden vor allem durch Entzündungen hervorgerufen. In einem solchen Fall kann es zu deutlichen Schwellungen und Rötungen der betroffenen Venen kommen, ebenso zu Schmerzbeschwerden. Ernsthafte gesundheitliche Komplikationen sind bei Thrombose der oberflächlichen Venen jedoch in der Regel nicht zu erwarten.
Thrombosen der Schlagadern – arterielle Thrombose
Zu einer arteriellen Thrombose kommt es eher seltener. Eine solche Thrombose entsteht in den meisten Fällen dort, wo die Gefäße bereits geschädigt sind, beispielsweise durch Verkalkungen (arteriosklerotische Plaques).Der Arterienverschluss führt zu einer verminderten Durchblutung von Körperorganen und ist aus diesem Grund ebenfalls ein medizinischer Notfall.
Kommt es etwa zu einem Verschluss von Herzkranzgefäßen (koronare Herzarterien), so entsteht ein Herzinfarkt. Bei einem Verschluss von Hirngefäßen ist ein Schlaganfall die Folge.
Symptome
Viele Menschen stellen sich die Frage, wie sich eine Thrombose im Bein konkret anfühlt. Bedeuten Beinschmerzen automatisch eine Venenthrombose? Die Antwort auf diese Frage lautet: „Nein nicht unbedingt!“
Beinschmerzen können verschiedene Ursachen zugrunde liegen: Das kann nicht automatisch als Symptom einer Beinvenenthrombose angesehen werden. Zeigen sich jedoch einseitige Beschwerden, sollten die betroffenen Personen aufmerksam sein und genau auf Auffälligkeiten und Veränderungen am betroffenen Bein achten.
Das Leitsymptom einer Thrombose sind starke Schmerzen im Bein.
Zu den klassischen Symptomen einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) gehören:
Ziehendes Gefühl im Bein
Schmerzen, die einem Muskelkater oder einem starken Krampf ähneln. Sie zeigen sich vor allem beim Auftreten, zum Beispiel in Form von Wadenschmerzen.
Starke Schmerzen beim Ausstrecken der Beine (insbesondere in der Wade des betroffenen Beines)
Schmerzen beim Drücken auf die betroffene Wade oder die Fußsohle.
Spannungs- und Druckgefühle im Bein
Schmerzende Fußsohlen, vor allem dann, wenn die Ferse des betroffenen Beines angehoben wird, die Zehen aber noch am Boden belassen werden.
Tiefe Beinvenenthrombose – Hautveränderungen
Rötlich-bläuliche Hautverfärbungen
Glänzende Haut
Stark in den Vordergrund tretende Blutgefäße
Knöchelschwellungen oder Schwellungen an anderen Beinstellen.
Thrombose am Bein – Gefühlsstörungen
Plötzlich auftretendes Wärmegefühl im betroffenen Bein
Kribbelgefühl im Bein
Leichtes Fieber
Beschleunigter Puls
Schweregefühl im Bein
Verhärtungen an bestimmten Beinbereichen.
Einige betroffene Personen beginnen auch auffällig rasch zu bluten oder neigen zu einer Hämatombildung (blauer Fleck).
Bilden sich schnell blaue Flecke, kann das ein erstes Anzeichen für eine Blutgerinnungsstörung sein. Solche Blutgerinnungsstörungen gehören zu den Hauptursachen einer Thrombose. Suchen Sie also bei solchen Auffälligkeiten in jedem Fall immer das Gespräch mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt: Dieser kann Sie auch zu einem Fachspezialisten (Phlebologen) überweisen.
Verlauf
Viele Beinvenenthrombosen heilen wieder vollständig aus, vorausgesetzt jedoch, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt und adäquat medizinisch behandelt wurde. Dennoch haben die betroffenen Personen ein erhöhtes Risiko, erneut einen Gefäßverschluss in den Beinen zu entwickeln. In einem solchen Fall sprechen Mediziner von einer Rezidiv-Thrombose.
Darüber hinaus bleiben bei der Mehrheit aller Thrombose-Patienten Venenschäden zurück. Die Gefäßwände können also Schäden davontragen.
Postthrombotisches Syndrom (PTS) als Folgekomplikation
Nach einer tiefen Venenthrombose kann es häufig zu einem sogenannten postthrombotischen Syndrom – kurz PTS – kommen. Hierzu kommt es, wenn das Blutgerinnsel die Venenklappen oder die Gefäßwände beschädigt hat und sich das Blut dauerhaft in der betroffenen Vene anstaut. Das postthrombotische Syndrom macht sich oftmals erst Wochen oder sogar Monate nach einer Thrombose-Erkrankung bemerkbar.
Bei einer solchen Folgekomplikation kann das Bein anschwellen. Zudem fühlt es sich schwer an und schmerzt. Auch Veränderungen der Haut wie zum Beispiel Hautverfärbungen, Ausschlag und ein Juckreiz können auftreten. Die Betroffenen leiden oft auch unter Fuß- und Wadenkrämpfen sowie Krampfadern. Ist das postthrombotische Syndrom stark ausgeprägt, können sich auch Geschwüre wie ein Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür) und eine chronische Wunde bilden. Zeigen sich Anzeichen für eine solche Folgeerkrankung, sollte so schnell wie nur möglich eine Ärztin oder ein Arzt kontaktiert werden.
Eine vollständige Heilung lässt sich in diesem Fall leider nicht mehr erzielen, doch es ist möglich, die Beschwerden zu lindern und vor allem auch ein weiteres Fortschreiten der Krankheit zu vermeiden. Die betroffenen Personen sollten sich im Fall eine PTS unbedingt mit einer Gefäßspezialistin oder einem Gefäßspezialisten in Verbindung setzen.
Lungenembolie als mögliche Folge einer tiefen Venenthrombose
Eine seltenere, aber sehr ernste Komplikation einer tiefen Venenthrombose ist eine Lungenembolie. Diese lebensbedrohliche Krankheit entsteht, wenn sich das Blutgerinnsel von der Gefäßwand löst, über den Blutkreislauf bis in die Lunge gelangt und dort ein Lungengefäß verschließt.
Anzeichen für eine Lungenembolie sind:
Plötzliche Atemnot
Schmerzen in der Brust, insbesondere beim Einatmen oder Husten.
Benommenheit bis hin zur Ohnmacht
Schwindelgefühle
Herzrasen
Eher selten kann es auch zu einem blutigen Auswurf beim Husten kommen.
Eine Lungenembolie ist ausnahmslos ein medizinischer Notfall, der ohne weiteres Zögern in ärztliche Hände gehört. Durch den Gefäßverschluss kommt es nämlich zwischen dem Herzen und der Lunge zu einem Blutstau. Das kann für das Herz zu einer massiven Überlastung werden und letztlich zu einem lebensgefährlichen Herzversagen führen.
Wenn eine Lungenembolie entsteht, dann meistens innerhalb von 14 Tagen nach der Entstehung einer tiefen Venenthrombose im Bein. Die Gefahr ist bei einem Blutgerinnsel im oberen Bein- oder Beckenbereich höher als bei einem Thrombus im Unterschenkel. Das gilt auch für tiefe Venenthrombosen, die starke Beschwerden hervorrufen.
Ursachen und Risikofaktoren
Grundsätzlich benennen Mediziner drei maßgebliche Ursachen für eine Phlebothrombose. Diese wurden bereits im Jahr 1856 vom deutschen Pathologen Rudolf Virchow beschrieben. Aus diesem Grund werden sie auch als „Virchow-Trias“ bezeichnet. Diese sind:
Gefäßwandschäden: Durch veränderte Veneninnenwände neigt das Blut zum Gerinnen.
Solche Schäden der Gefäßwand können durch Entzündungen, Operationen oder auch durch Tumore um die Vene herum entstehen.
Verminderte Blutströmungsgeschwindigkeit: Wenn das Blut langsamer fließt, zum Beispiel bei erweiterten Venen (Krampfadern) oder infolge eines Bewegungsmangels, begünstigt das ebenfalls die Gerinnungsneigung.
Blutgerinnungsstörungen: Hierfür kann eine genetische Prädisposition vorliegen. Auch andere Krankheiten wie zum Beispiel Krebs können aber zu Blutgerinnungsstörungen führen.
Mögliche Risikofaktoren Thrombose-Erkrankung der tiefen Venen
Bestimmte Risikofaktoren steigern die Gefahr einer tiefen Venenthrombose. Sie fördern zum Beispiel Schäden der Innenwände der Venen, verändern die Blutzusammensetzung oder lassen das Blut langsamer durch das Gefäßsystem fließen.
Zu diesen Risikofaktoren gehören:
Erblich bedingte Blutgerinnungsstörung
Orthopädische oder größere Operationen im Beinbereich, zum Beispiel Fuß- oder Knieoperationen.
Frühere Venenthrombose Erkrankung
Tumorerkrankungen
Erhöhtes Lebensalter (vor allem Menschen über 60 Jahre)
Übergewicht
Akute Entzündungen
Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
Gipsverbände
Schwangerschaft
Veränderter hormoneller Haushalt, beispielsweise durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille oder durch Hormonersatzpräparate gegen Beschwerden der Wechseljahre.
Bewegungsmangel
Alkoholkonsum
Nikotinkonsum
Ausgeprägte Krampfadern.
Diese Risikofaktoren lassen sich nur bedingt beseitigen. Operationen oder akute Entzündungen lassen sich beispielsweise häufig nicht vermeiden. Hingegen lassen sich Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum oder Bewegungsmangel sehr gut kontrollieren und ausschalten.
Patienten, die zum Beispiel ausgeprägte Krampfadern haben, sollten auf längere Flugreisen verzichten. Sprechen Sie hierüber auch noch mal mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt.
Therapie
Um eine schwerwiegende Komplikation wie eine Lungenembolie zu vermeiden, ist es grundlegend wichtig, jede Venenthrombose umgehend medizinisch zu therapieren!
Die Behandlung erfolgt dabei im Allgemeinen medikamentös, nämlich mit blutgerinnungshemmenden Arzneimittelpräparaten.
In den ersten Stunden einer akuten Venenthrombose gibt es die Möglichkeit, den Thrombus mithilfe eines speziellen Medikaments direkt aufzulösen. Dieses Verfahren wird unter Medizinern als Thrombolyse bezeichnet.
Bei jüngeren Patienten mit einer ausgedehnten Venenthrombose, die bis in den Beckenbereich reicht, kommt auch eine operative Entfernung des Thrombus in Betracht. Dabei ist es wichtig, die Vorteile und die Risiken einer solchen Thrombektomie im Vorfeld sehr sorgfältig abzuwägen.
Darüber hinaus kommt auch eine Kompressionstherapie zur Anwendung: Sie ist ein wichtiger Grundbaustein der Thrombosebehandlung. Im akuten Krankheitsstadium mindert die Kompressionsbehandlung die Schmerzen und lässt auch die Schwellung zurückgehen. Darüber hinaus trägt sie dazu bei, dass der Thrombus nicht weiter wächst. Langfristig betrachtet, mindert eine konsequente Kompressionstherapie die Häufigkeit und auch die Schwere eines postthrombotischen Syndroms PTS. Die Kompressionsstrümpfe müssen von den betroffenen Patientinnen und Patienten mindestens so lange getragen werden, wie die Blutgerinnungshemmer eingenommen werden.
Für die Akutbehandlung in den ersten Tagen setzen Medizinerinnen und Mediziner sogenannte Heparine als Gerinnungshemmer ein. Diese Blutverdünner werden von Ärzten auch als Antikoagulantien bezeichnet. Sie werden subkutan, also unter die Haut injiziert. Diese Medikamente sorgen dafür, dass der Thrombus nicht weiterwächst und mindern somit die Gefahr einer lebensbedrohlichen Lungenembolie.
Anschließend erfolgt eine mehrmonatige Erhaltungstherapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten. In dieser Behandlungsphase wird der Körper sozusagen bei den „internen Aufräumarbeiten“ unterstützt. Die Medikamente werden in der Regel in Tablettenform eingenommen. Sie bauen das Blutgerinnsel ab, unterstützen den Heilungsprozess und beugen gleichzeitig einem neuen Gefäßverschluss durch einen Thrombus vor. Die Dauer dieser Erhaltungstherapie erstreckt sich im Allgemeinen über drei bis sechs Monate, bei einer Thrombose der Beckenvenen oder einer Lungenembolie dauert die Erhaltungstherapie noch länger.
Eine Venenthrombose muss ärztlich umgehend behandelt werden. Das oberste Ziel ist schließlich zu verhindern, dass sich der Thrombus von der Gefäßinnenwand ablöst, durch das Gefäßsystem geschwemmt wird und schließlich eine Lungenembolie hervorruft.
Eine frühzeitige Behandlung verbessert zudem die Chance, dass es dem menschlichen Körper gelingt, das Blutgerinnsel vollständig oder zumindest teilweise zu beseitigen. Auf diese Weise lassen sich dauerhafte Venenschäden und somit die Gefahr eines postthrombotischen Syndroms effektiv vermeiden.
In Einzelfällen ist es möglich, Patientinnen und Patienten mit einer Beinvenenthrombose einen sogenannten „Vena-Cava-Filter“ in die Hohlvene einzusetzen. Dies ist eine Art „Sieb“, die dauerhaft oder auch nur vorübergehend eingesetzt werden kann. Der Vena-Cava-Filter soll verhindert, dass abgelöste Gerinnsel durch die Blutbahn in die Lunge geschwemmt werden. Diese Therapiemaßnahme kommt vor allem bei Patientinnen und Patienten in Betracht, die trotz Gerinnungshemmer immer wieder eine Lungenembolie erleiden.
Was Sie selbst tun können
Um eine tiefe Venenthrombose und damit verbundene Komplikationen zu vermeiden, sollte man sich mit diversen prophylaktischen Thrombosemaßnahmen auseinandersetzen. Die wichtigste dieser Maßnahmen ist ausreichend körperliche Bewegung.
Nicht nur Menschen mit Venenvorerkrankungen oder einer erblichen Veranlagung dazu müssen sich ausreichend bewegen! Auch gesunde Menschen müssen für ausreichend körperliche Aktivität im Alltag Sorge tragen!
Die beste Prävention ist dabei ein Fokus auf Sportarten, die gezielt die Muskulatur der Beine kräftigen, zum Beispiel Wandern, Fahrradfahren oder Krafttraining. Die Beinvenen haben nämlich eine sehr wichtige Aufgabe: Sie müssen in der Lage sein, das Blut – entgegen der Schwerkraft – zum Herzen zurückzuleiten. Durch ein Anspannen der Beinmuskeln wird die sogenannte Muskelpumpe aktiviert und das Blut kann problemlos zum Herzen zurückgeführt werden.